Was wir hier deshalb gemeinsam fordern, ist nichts weniger als eine verbindliche Exitstrategie

Der Schaden, den die bundesrätlichen Corona-Massnahmen in der Schweizer KMU-Landschaft heute anrichten, ist grösser als der vermeintliche Nutzen, den sich der Bundesrat davon erhofft. Was wir hier deshalb gemeinsam fordern, ist nichts weniger als eine verbindliche Exitstrategie. Dies erst recht angesichts des rasch ansteigenden Immunisierungsgrads in Bevölkerung und der milderen Krankheitsverläufe mit der Virusvariante Omikron. Für uns alle hier ist klar: Die Coronamassnahmen, insbesondere die Zertifikatsflicht müssen sofort, spätestens aber am 2. Februar aufgehoben werden – sie bringen ganz einfach nichts mehr.

von Daniela Schneeberger, Nationalrätin FDP/BL, Vizepräsidentin Schweizerischer Gewerbeverband sgv

Wir haben es gehört: Homeoffice, Quarantäne & Isolation sind überholte Konzepte, welche die Wirtschaft in sowieso schon schwierigen Zeiten weiter unter Druck setzen. Sie schaden den Betrieben und ihren Angestellten; ganzen Branchen wird zusätzlicher Schaden zufügen. Dies muss aufhören – und zwar so rasch als möglich.

Eine sofortige Aufhebung der wirtschaftlichen Einschränkungen ist umso mehr nötig,

  • weil Arbeitnehmende und Arbeitgebende wieder wie gewohnt arbeiten wollen und auch müssen, um die Krise zu überwinden,
  • weil sie keine weiteren Lohneinbussen mehr hinzunehmen gewillt sind,
  • ­und vor allem, weil sich all diese Einschränkungen nicht länger begründen lassen.

Seit Tagen ist es offensichtlich: Eine Überlastung des Gesundheitswesens ist nicht zu erkennen. Trotz steigender Fallzahlen durch die Omikron-Variante sinken oder stagnieren die Belastungen in den Spitälern, statt wie angedroht zu steigen. Die von der bundesrätlichen Task Force kreierten Horror-Szenarien sind nicht eingetroffen. Folglich lassen sich auch die Einschränkungen, die aufgrund dieser Annahmen getroffen wurden, nicht länger begründen. Angesichts der sich schnell verändernden Lage ist eine feste Verlängerung von den bestehenden Massnahmen bis Ende März nicht angezeigt. Sie sind unverhältnismässig und schaden mehr, als sie nützen.

Lassen Sie mich noch ein Wort zu den Covid-Zertifikaten sagen, die heute – quasi als eine Art gesellschaftlicher Triage – noch immer eingesetzt werden. Auch sie sind im Inland nicht länger zwingend. Stattdessen müssen sie wieder so eingesetzt werden, wie es ihrem ursprünglichen Verwendungszweck entspricht: Im internationalen Personenverkehr, bei der Einreise in die Schweiz und fallweise bei gewissen Grossveranstaltungen. Im Alltag – für den Besuch im Restaurant oder im Fitnesscenter – braucht es sie nicht mehr. Zertifikate bringen hier keinen Mehrwert, im Gegenteil: Sie vernichten Werte. Und dies können wir uns nicht länger leisten. Es ist deshalb höchste Zeit, uns von diesen überholten Massnahmen zu verabschieden, mit dem Virus zu leben und einen Schritt hin zu mehr Normalität zu wagen – unseren KMU, unserer Schweiz zuliebe.

 
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