Aus der Ukraine flüchten derzeit hauptsächlich Frauen sowie Mütter mit ihren Kindern. Ihr Ziel sind die Nachbarstaaten zur Ukraine, insbesondere Polen und Ungarn. Deshalb fordert die SVP den Bundesrat auf, in den Aufnahmeländern Hilfe vor Ort zu leisten, statt die Kriegsvertriebenen mit Resettlement-Programmen in die Schweiz zu bringen. Dies ist auch im Interesse dieser Frauen und Kinder, die ihre Familienangehörigen in der Heimat zurücklassen mussten. Weiter sind Wirtschaftsmigranten, die die Gunst der Stunde nutzen, um via Ukraine in den Sozialstaat ihrer Wahl einzuwandern, an der Grenze zurückzuweisen.
Die Menschen in der Ukraine leiden unter dem Krieg. Gemäss UN-Angaben sind über eine Million Menschen aus ihrer Heimat geflüchtet. Dabei handelt es sich in erster Linie um Frauen und Kinder. Der ukrainische Präsident Selenskyj hat für alle Männer zwischen 18 und 60 Jahren eine Ausreisesperre angeordnet – sie müssen bleiben und ihr Land verteidigen. Die vom Krieg vertriebenen Frauen und Kinder suchen daher nur vorübergehend Schutz und tun dies vor allem in den Nachbarländern Polen, Ungarn, Slowakei, Moldau und Rumänien. Gemäss UNHCR haben Polen und Ungarn die meisten der Kriegsvertriebenen aufgenommen.
Die derzeitige Situation präsentiere sich deutlich anders als die grossflächigen Migrationsströme der letzten Jahre, sagt Nationalrat Andreas Glarner. «Anders als die Wirtschaftsmigranten, die aktuell unser Asylsystem belasten, wandern die ukrainischen Frauen und Kinder nicht aus, um künftig in einem modernen und grosszügigen Sozialstaat versorgt zu werden.» Die ukrainischen Kriegsvertriebenen sind vor allem Frauen und Mütter mit ihren Kindern. Sie sind an Leib und Leben bedroht und suchen vorübergehend Schutz, hoffen auf ein baldiges Kriegsende und möchten so rasch wie möglich wieder zurück zu ihren Familien und Angehörigen.
«Deshalb muss nun Hilfe vor Ort im Zentrum stehen – sofort und unbürokratisch», so Nationalrat Gregor Rutz (ZH). Statt bürokratischer, teurer und zeitaufwendiger Resettlement-Programme sind über die Kanäle der DEZA, des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe und in Zusammenarbeit mit dem IKRK sofort Massnahmen in die Wege zu leiten, damit die Vertriebenen in den Nachbarländern der Ukraine versorgt werden und eine sichere Unterkunft und Bildung zu erhalten.
Gemäss Medienberichten nutzen allerdings auch in Belarus gestrandete Wirtschaftsmigranten die Gunst der Stunde, um über die Ukraine in die EU zu gelangen. «In Polen etwa sollen inzwischen Tausende junge Menschen mit anderen ausländischen Wurzeln ankommen und unter anderem nach Deutschland weiterreisen», sagt Nationalrätin Martina Bircher (AG). Ende vergangenen Jahres hatte Belarus gezielt Menschen aus Krisenregionen an die EU-Aussengrenze gebracht, um so Druck auf die EU auszuüben.
Die SVP fordert den Bundesrat konkret dazu auf: