Nein zum Stromgesetz am 9. Juni 2024

Bereits zum dritten Mal verspricht uns der Bundesrat mehr Strom, weniger Kosten und mehr Unabhängigkeit. Mit einem verlockenden Titel «für eine sichere Stromversorgung» wird dem Stimmbürger eine weitere schlechte Energievorlage präsentiert.

Thomas Knutti
Thomas Knutti
Nationalrat Weissenburg (BE)

2017 hat man uns versichert, dass die Energiestrategie pro Haushalt nur 40 Franken zusätzlich kosten werde und unsere Energieversorgung gesichert sei. Verschiedene Studien (Swiss Banking) zeigen nun, dass der Umbau der Energieversorgung Kosten von mindestens 387 Milliarden Franken oder 1400 Franken pro Person und Jahr verursachen wird.

Kaum fünf Jahre nach dem Inkrafttreten der Energiestrategie 2050 muss diese schon wieder «korrigiert» werden. Der Mantelerlass ist nichts anderes als der Versuch, die gescheiterte Energiestrategie 2050 zu retten. Aber das vorliegende Stromgesetz ist keine Lösung, denn es führt die Fehler der Leuthard-Vorlage einfach weiter: Technologieverbot, illusorische Ausbauziele, übergriffige Effizienzvorgaben und teure Subventionierungen.

In meiner Region (Stockhornkette) gab es vor Jahren ein Windrad-Projekt. Ich war damals als Gemeindepräsident involviert. Eine Windturbine wiegt 100 Tonnen. Für den Transport hätte man für mehrere Millionen Franken eine 4 m breite Strasse bauen müssen, nur um die Turbine an den gewünschten Ort transportieren zu können. Ein völliger Unsinn. In der Praxis sieht es meistens ganz anders aus als auf dem Bürotisch.

In der Schweiz sind rund 40 Windräder mit einer Stromproduktion für nur gerade 30 000 Haushalte im Einsatz. Das ist aus meiner Sicht nicht zielführend. Genau gleich sieht es mit den alpinen Solaranlagen aus. In der Praxis wird auch das nicht funktionieren. Da in den Alpen keine Netzanschlüsse vorhanden sind, müssen teure Leitungen bis ins Tal gebaut und mit vielen Landbesitzern Durchleitungsverträge verhandelt und abgeschlossen werden.

Sehr gefährlich in der Vorlage sind die dynamischen Strompreise, bei welchen der Strompreis alle 15 Minuten über einen Smart Meter ändern kann. Im schlimmsten Fall könnten Kühlschränke ferngesteuert abgeschaltet werden. Was wir brauchen, ist verlässliche Bandenergie und nicht hoch subventionierter Flatterstrom.

Thomas Knutti
Thomas Knutti
Nationalrat Weissenburg (BE)
 
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