Editorial

Eklat der Fechter: Ruth Metzler, es gibt Arbeit

Die Schweizer Nachwuchsfechter haben zugestochen. Sie setzen in schlechtester Juso-Manier auf Aktivismus. Ihr «Zeichen» gegen Israel ist mindestens so lächerlich wie beschämend.

Roland Rino Büchel
Roland Rino Büchel
Nationalrat Oberriet (SG)

Im Sport gibt es Anlässe, welche auf der ganzen Welt auf Interesse stossen, zum Beispiel die Olympischen Sommerspiele sowie die Fussball-WM der Männer. Und es gibt durchaus interessante Events, die kaum jemanden bewegen, zum Beispiel die U-23-EM der Fechter.

Das ist seit dem letzten Samstag nicht mehr so: Im estnischen Tallinn haben sich vier junge Leute aus der Schweiz nicht mit Ruhm bekleckert. Genauer gesagt: Sportlich haben sie sich gut geschlagen. Sie fochten sich bis in das Finale und unterlagen dort dem Team von Israel. Danach war fertig mit Sport. Und fertig mit sportlichem Verhalten.

Die Nachwuchssportler versuchten sich als Politaktivisten. Sie wendeten sich bei der Siegerehrung der drei besten Teams, anders als die Sportler aus Israel und Italien, nicht den Landesflaggen zu.

Sie schauten mit gelangweiltem Blick und mit haltungsloser Körperhaltung in die Leere. Irgendwie nach dem Motto: «Jetzt zeigen wir einmal haltungslos Haltung.»

Gemäss Swiss Fencing hat es sich dabei um eine bewusste politische Demonstration gegen Israel gehandelt. Der Vorfall stösst beim Verband zwar nicht auf «Verständnis». Aber gehandelt wird nicht.

Dies, obwohl die Oberfechter auf ihrer Webseite mit «Werten» und «ethischer Haltung» heucheln. Und zwar so: «Fairness ist das oberste Gebot, wir leben nach dem Geist des Sports.»

Die «estnische Haltung» entspricht ganz offensichtlich nicht der ethischen Haltung.

Und Swiss Olympic, der Dachverband des Sports? Von dessen Präsidentin, der ehemaligen Bundesrätin Ruth Metzler, ist kein Wort zu hören. Kein Laut. Nichts. Sonst ist sie omnipräsent in den Medien. Keine Nebensächlichkeit wird uns nicht unter die Nase gerieben.

In den kommenden Jahren drohen dem Bundeshaushalt Milliardendefizite. Ein Sparpaket mit 59 Massnahmen soll die Finanzen ins Lot bringen. Swiss Olympic weibelt derzeit bei uns Parlamentariern dafür, dass beim Sport nicht gekürzt wird.

Die anständigen Sportler und Verbände werden es einfacher haben, wenn Ruth Metzler den Fechtern den Beitrag streicht: Die Förderung von unflätigen Aktivisten ist definitiv keine Aufgabe der Schweizer Steuerzahler.

Roland Rino Büchel
Roland Rino Büchel
Nationalrat Oberriet (SG)
 
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