Kanton Zürich: Kehrtwende in der Bildungspolitik

Extrablatt Extrablatt Februar 2013

Anita Borer, Kantonsrätin, Präsidentin JSVP Kanton Zürich, Uster (ZH)

«Reformitis» – ein bereits bekannter Ausdruck für das seit den 70er-Jahren anhaltende Umkrempeln des Schulwesens. Dass auch das Stimmvolk langsam aber sicher genug von praxisfernen Schulreformen hat, zeigt die Diskussion rund um die Grund- bzw. Basisstufe im Kanton Zürich…

«Reformitis» – ein bereits bekannter Ausdruck für das seit den 70er-Jahren anhaltende Umkrempeln des Schulwesens. Dass auch das Stimmvolk langsam aber sicher genug von praxisfernen Schulreformen hat, zeigt die Diskussion rund um die Grund- bzw. Basisstufe im Kanton Zürich.
Mit den beiden neuen Systemen, welche bereits testweise in verschiedenen Kantonen anliefen, werden die beiden Kindergartenjahre und die erste Klasse (Grundstufe) bzw. die beiden Kindergartenjahre und die ersten beiden Primarklassen (Basisstufe) zusammengefasst. Die Einführung eines solchen Systems hat das Verschwinden des Kindergartens zur Folge. Es konnte mittels Studien aufgezeigt werden, dass die Modelle massiv mehr kosten, aber keinerlei Lern- und Wissensvorteile mit sich bringen. Und dennoch halten diverse Bildungsfunktionäre beharrlich an diesen Modellen fest.

Grundstufe vom Volk abgelehnt
Im Kanton Zürich hat das Stimmvolk am 25. November 2012 die definitive Einführung des Modells Grundstufe klar abgelehnt. Dieser Entscheid ist bemerkenswert. Einem kostenintensiven, nicht zielführenden „Reformgedanken" wurde damit eine eindeutige Absage erteilt. Die Ablehnung des Zürcher Stimmvolks hat Auswirkungen auf die gesamtschweizerische Bildungslandschaft, denn sie deutet eine Kehrtwende in der Bildungspolitik an: Eltern haben genug von teuren Schulexperimenten, die ihren Kindern hinsichtlich weiterer Herausforderungen keinen Mehrwert bringen. Eltern haben genug von zwanghaft veranlasstem altersdurchmischtem Lernen, das auch mit der Grund- bzw. Basisstufe bezweckt wird. Denn die Idee, verschiedene Altersstufen zusammenzulegen und gemeinsam zu unterrichten, führt in den oftmals schon sehr heterogenen Klassen zu grosser Unruhe. Die ständige Neumischung der Klassen erschwert die Bildung eines Klassengeistes.

Erfahrungen haben Ablehnung verstärkt
Die Zürcher Stimmberechtigten haben sowohl die «prima»-Initiative als auch den Gegenvorschlag des Kantonsrates mit 71,29 Prozent beziehungsweise 54,79 Prozent Nein- Stimmen deutlich abgelehnt. Tatsache ist zudem, dass fast alle der 27 Versuchsgemeinden die Grundstufe abgelehnt und ein erheblicher Anteil auch den Gegenvorschlag versenkt hat. Das Volk will nichts wissen von einem vom Steuerzahler finanzierten Versuchsfeld für irgendwelche Pädagogenphantasien. Das sind die Lehren, die aus der Zürcher Abstimmung gezogen werden sollten – und zwar schweizweit.
Es ist an der Zeit, dass wieder mehr Ruhe ins Schulsystem einkehrt. Die Ablehnung der Grundstufe im Kanton Zürich ist ein Aufschrei der Stimmbevölkerung. Das Volk hat genug von nicht zielführenden Reformen der Bildungsfunktionäre.

Anita Borer, Kantonsrätin, Präsidentin JSVP Kanton Zürich, Uster (ZH)

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