Die jetzige Weltfinanzkrise zeigt für die Schweiz zumindest eines: Die schweizerischen Grossbanken sind für die schweizerische Volkswirtschaft zu gross geworden: Sie sind – jede einzelne Grossbank…
von Christoph Blocher, Vizepräsident SVP Schweiz, Herrliberg (ZH)
Die jetzige Weltfinanzkrise zeigt für die Schweiz zumindest eines: Die schweizerischen Grossbanken sind für die schweizerische Volkswirtschaft zu gross geworden: Sie sind – jede einzelne Grossbank für sich – so gross, dass ein Konkurs für die Volkswirtschaft untragbar wäre: Too big – to fail!
Daraus folgt: Der Staat haftet de facto für die Grossbanken, um sie vor dem Untergang zu retten. Bei der UBS ist eine solche Staatshaftung bereits eingetreten: 46 Milliarden Schweizer Franken musste die Schweiz (d.h. die schweizerischen Steuerzahler) bereits als Risikokapital für die UBS einschiessen. Das ist fast ein ganzer Jahresbundeshaushalt! Und dies im Wesentlichen nur für Bankverluste, die bei der UBS in den USA entstanden sind. Die Schweiz bezahlt – das heisst die Schweizer Steuerzahler bezahlen – für US-Bankverluste. Das ist absurd. Die schweizerischen Grossbanken sind falsch strukturiert. Ihre heutige Struktur ist für unsere Volkswirtschaft untragbar. Es ist Aufgabe des Staates, dafür zu sorgen, dass solche Klumpenrisiken beseitigt werden.
Darum fordert die SVP Folgendes:
Diese Forderungen sind für die Schweiz zentral. Nachdem CVP und FDP vor diesem Risiko die Augen verschliessen, hat die SVP zur Rettung der schweizerischen Volkswirtschaft und zur Wahrung der Wohlfahrt voranzugehen. Wenigstens die Mehrheit des Nationalrates hat dies eingesehen. Es ist zu befürchten, dass der Ständerat – und dort vor allem mit CVP- und FDP-Stimmen – dieses Anliegen wieder nicht erfüllt, nachdem schon der Bundesrat, der sich ja – wie das erneute Einknicken in Sachen Bankkundengeheimnis zeigt – seit Jahren durch Konzept- und Strategielosigkeit auszeichnet, ebenfalls den Kopf in den Sand steckt.
Meine Damen und Herren, die Risikoaufteilung der Grossbanken durch voneinander unabhängige selbständige Tochtergesellschaften im In- und Ausland ist für die Schweiz überlebenswichtig. Sollte das Parlament – und hier wiederum vor allem CVP und FDP – aus falscher Rücksicht gegenüber den Grossbanken nicht vorwärts machen, ist eine Volksinitiative ins Auge zu fassen!