Nach Calmy der Sturm

Es war einmal ein neutrales Land. Klein, aber mit einem grossen Herzen. Es mischte sich nicht in die Konflikte der Mächtigen der Welt ein, bot jedoch seine guten Dienste an und half bei…

Oskar Freysinger
Oskar Freysinger
Nationalrat Savièse (VS)

Es war einmal ein neutrales Land. Klein, aber mit einem grossen Herzen. Es mischte sich nicht in die Konflikte der Mächtigen der Welt ein, bot jedoch seine guten Dienste an und half bei Katastrophen und unterstützte Kriegsopfer in ihrem Leiden mit einer auf der ganzen Welt anerkannten Organisation, dem Roten Kreuz.

Die ganze Welt respektierte dieses Land, das seine unschätzbaren Dienste der internationalen Gemeinschaft anbot. Es hatte Freunde auf der ganzen Welt und unterhielt fruchtbare wirtschaftliche und diplomatische Beziehungen mit allen Ländern dieser Erde.

Dann kam Calmy alias Cruella.

Dank Calmy-Rey zählt die Schweiz künftig ihre Feinde nicht mehr. Man tritt in jeden Fettnapf und gackert lauter als in allen Hühnerhöfen der Welt und Cruella ist mit sehr grossen Füssen und einer sehr lauten Stimme ausgestattet.

Niemand wagt es, ihren Aktivismus und ihre Art des parteiischen Neutralismus zu stoppen.

Schliesslich hat sie den „grossen Verfechtern der Menschenrechte“, den Herren Ahmadinejad und Ghadhafi, die Gelegenheit gegeben, sich auf der internationalen Szene zu profilieren. An der von ihr organisierten Konferenz der UNO-Kommission in Genf gegen Rassismus äusserte sie sich gar sehr zufrieden über die sich abgespielte Parodie, die sich hinter den Mikrophonen unter den Postillions der weissen totalitären Tauben abspielte.
Anschliessend, nachdem sie ihm das Mikrophon hinhielt, hat sie kurzum eine Klage gegen Ghadhafi deponiert. Da soll noch einer drauskommen! Und Sie werden sehen, wenn man sie nicht stoppt, wird sich bestimmt auch noch eine Klage gegen Ahmadinejad einreichen.

In einigen Jahren hat es diese Frau mit der kriegerischen Frisur geschafft, auf der ganzen Welt einen groben Schnitzer an den anderen zu reihen und wir müssen das Ganze ausbaden.

Im Jahr 2003 hat sie auf der Demarkationslinie zwischen Nord- und Südkorea einen unglaubwürdigen Samba getanzt, der die kriegerischen Aktivitäten zwischen den beiden Staaten beinahe wieder aufflammen liessen.

Im März 2008 hat sie im Iran den Tanz der sieben Schleier neu erfunden, indem sie als ergebene und verhüllte Frau dem Ahmadinejad gegenübertrat. Damit hat sie den dreissig Jahre dauernden Kampf der Frau um Gleichberechtigung wieder zunichte gemacht.
Jedenfalls hat sie mit diesem Vorfall auf einen Schlag die Amerikaner, die Israeli und die Frauenbewegungen gegen sich aufgebracht. Ein Jahr später teilte sie mit, sie hätte damals ein weisses Kopftuch getragen. Diese Farbe beinhalte klar keine islamisch religiöse Botschaft. Damit wiederum hat sie die islamische Welt vor den Kopf gestossen.

So sieht die aktive Neutralität von Calmy-Rey aus: Überall neue Feinde finden, aus dem Gleichheitsgedanken heraus.

Weiter hat sie mit der „Initiative von Genf“ ohne jeglichen Respekt für die Neutralität eingemischt, den Konflikt zwischen Israel und den Palästinenser zu lösen. Ohne jegliche Legitimität hat sie diese Initiative ergriffen und ohne jeden Erfolg. Ein palästinensischer Staat ist weit und breit nicht in Sicht, trotz der Wünsche von Frau Calmy-Rey.

Im Fall Tunesien ging es im gleichen Stil weiter. Anstatt ein offizielles Ersuchen abzuwarten, liess sie Gelder von gewissen tunesischen Staatsangehörigen sperren, einen Tag bevor dies die EU tat. Einen Tag später stellte sie fest, dass die von ihr verwendete Liste nicht jener der EU entsprach. In ihrer Hastigkeit hat sie einem Dutzend unbescholtener Bürger Schaden zugeführt. Die Liste musste in der Folge geändert werden und der Steuerzahler wird für den zugefügten Schaden gerade stehen müssen. Auch hier musste Calmy-Rey wegen ihrer aktiven Neutralität wieder den Rückwärtsgang einlegen.

Das ist noch nicht alles. Anlässlich der Probleme in Libyen glaubte sie sich verpflichtet, den Revolutionsrat in Bengazi anzuerkennen, bevor überhaupt klar war, wie die internationale Gemeinschaft reagieren wird.

2009 hat sie einen diplomatischen Sprint hingelegt, als sie die Unabhängigkeit des Kosovos anerkannte, bevor dieser überhaupt existierte. Im Parlament hat sie stets verkündet, dass die 300‘000 in der Schweiz wohnhaften Kosovo-Albaner in den Kosovo zurückkehren werden, sobald dieser ein eigenständiger Staat sei. Eine schöne Illusion! Denn seither sind im Rahmen der Familienzusammenführung noch mehr in die Schweiz gekommen, was unsere Sozialwerke zu spüren bekommen. Die Kosovaren sind doch nicht dumm. Was sollen sie in einem Phantomland tun, welches von der Kfor überwacht wird? Übrigens, wenn es so weiter geht, wird es im Kosovo bald mehr Angehörige der Swisscoy als Kosovaren haben.

Die Liste der Heldentaten von Frau Calmy hört nicht auf:

Wenden wir uns der leidvollen Geschichte in Libyen mit dem Geiseldrama zu. Hier hat sie zusammen mit ihrem Spielgefährten Samuel Schmid eine Operation mit Geheimagenten à la Marignano geplant. Selbstverständlich ohne die anderen Mitglieder des Bundesrates zu informieren.

Im Weiteren praktiziert sie eine Diskriminierung zugunsten der Frau. Kompetenzen sind für sie nicht relevant, nur das Geschlecht. Nach diesen Kriterien wird das diplomatische Korps rekrutiert. Sie missachtet dabei die Entscheide der Kommissionen vollends, setzt ihren Kopf durch und verlangt eine Frauenquote vergleichbar mit einem Benediktinerfrauenkloster. 2006 hat sie sechs Frauen und keinen einzigen Mann rekrutiert; im 2010 waren es sieben Frauen und drei Männer.

2009 setzte sich unsere kampflustige Pazifistin dafür ein, dass Schweizer Soldaten vor Somalia gegen Piraten eingesetzt werden. Natürlich in absolut neutraler Mission!

Die Dame hat keine Hemmungen, die Schweiz an den Meistbietenden zu verschachern. Auf der einen Seite prangert sie die Klienten von Schweizer Banken in den USA an, andererseits will sie die Schweiz als Filiale von Guantanamo einrichten und von der CIA gefolterte Insassen aufnehmen.

Es kommt noch schlimmer: Unaufhörlich versucht sie auf einen EU-Beitritt der Schweiz hinzuwirken und nennt das ganze „Bilaterale III“. Barroso läuft das Wasser schon im Mund zusammen. Dank Calmy wird das Schweizer Volksvermögen bald auf die bankrotten EU-Staaten verteilt werden. Von der EU träumt ausser Calmy und ihrer marxistischen Front niemand mehr.

Aber einer ihrer grössten Sehnsucht ist es, dass die Schweiz einen Sitz um UNO-Sicherheitsrat erhält. So können wir in aller Neutralität mitentscheiden, wer gerade bombardiert werden soll von den alten Mitgliedern der internationalen Sozialisten wie Mugabe, Gbagbo oder Ghadhafi.

Der letzte Schachzug der aktiven Neutralität fand vor ein paar Tagen statt, als sie es gut hiess, dass zwanzig britische Militärfahrzeuge unser Land durchqueren.

Die Liste ginge noch weiter. Diese Frau, die vom Ehrgeiz verzehrt wird und verblendet ist von ihrer Ruhmsucht, wusste noch nie, wann es einfach das Beste ist, den Mund zu halten und wann unserem Land am besten gedient ist, indem man nichts sagt. Es kommt nicht von ungefähr, dass sie mit einem sehr schlechten Resultat zur Bundespräsidentin gewählt wurde. Die Wahl von Calmy-Rey in den Bundesrat war ein schwarzer Tag für die Schweiz.

Das Wohl unseres Landes liegt uns viel zu stark am Herzen, als dass wir einfach zuschauen können, wie eine Ministerin die Neutralität mit Füssen tritt und die Mitbürgerinnen und Mitbürger verrät. Die Geschichte wird diese Person schnell vergessen, aber die Wunden, die unserem Land zugefügt wurden, sind tief.

Oskar Freysinger
Oskar Freysinger
Nationalrat Savièse (VS)
 
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