Bemerkenswerte Personalrochaden vermeldeten in der vergangenen Woche das Aussendepartement und das Departement des Innern. Nicolas Bideau, der es geschafft hat, im Schweizer Film fast alle…
Bemerkenswerte Personalrochaden vermeldeten in der vergangenen Woche das Aussendepartement und das Departement des Innern. Nicolas Bideau, der es geschafft hat, im Schweizer Film fast alle gegeneinander aufzubringen, wird Nachfolger von Johannes Matyassy als Leiter von Präsenz Schweiz. Dieser wiederum wird für seine Dienste mit dem Botschafterposten in Argentinien belohnt. Richtiger wäre es gewesen, den Wechsel zum Anlass zu nehmen, Präsenz Schweiz in der bisherigen Form aufzulösen.
Der Leistungsausweis der Imagehüter der Schweiz ist zumindest zweifelhaft. Ob es für die Organisation der Schweizer Pavillons an Weltausstellungen eine eigene Verwaltungseinheit unter der Leitung eines Botschafters braucht, ist fraglich. Der Mehrwert von Präsenz Schweiz war im Zusammenhang mit dem Druck aus dem Ausland in den vergangenen Monaten kaum spürbar. Deshalb erstaunt es nicht, dass nach zahlreichen Angriffen auf das Budget im Parlament nun sogar der Bundesrat selber im Rahmen des laufenden Sparprogramms bei Präsenz Schweiz den Rotstift ansetzt. Ob nun ausgerechnet der umstrittene Filmchef Bideau die richtige Besetzung ist, um die „Landeskommunikation“ in eine erfolgreiche Zukunft zu führen, ist zu bezweifeln. Viel eher sieht das Ganze nach einer Rettungsaktion von Aussenministerin Calmy-Rey aus, die einem Weggefährten einen schicklichen Abgang aus der verfahrenen Situation bei der Schweizer Filmförderung ermöglichen wollte. Mit der Neubesetzung der Leitung wurde eine Chance verpasst, den Abgang von Matyassy dazu zu nutzen, die Existenz und die Rolle von Präsenz Schweiz in der heutigen Form zu hinterfragen. Der zehnjährige Geburtstag des Bundesgesetzes über die Pflege des schweizerischen Erscheinungsbildes im Ausland wäre der richtige Zeitpunkt dafür.