Die SVP befürwortet klar und deutlich eine konsequent abstinenzorientierte Drogenpolitik wie sie auch vom Volk gewünscht und letztmals Ende November 2008 an der Urne bestätigt wurde. Deshalb…
Vernehmlassungsantwort der Schweizerischen Volkspartei (SVP)
Die SVP befürwortet klar und deutlich eine konsequent abstinenzorientierte Drogenpolitik wie sie auch vom Volk gewünscht und letztmals Ende November 2008 an der Urne bestätigt wurde. Deshalb lehnen wir den hier vorgelegten Entwurf für eine Revision des Betäubungsmittelgesetzes (BetmG) entschieden ab. Offensichtlich soll hier unter dem Vorwand der Vereinfachung der polizeilichen Arbeit eine schleichende Legalisierung des Drogenkonsums vorbereitet werden.
Generelle Bemerkungen
Die schweizerische Drogenpolitik setzt auf die vier Säulen Prävention, Therapie, Schadensverminderung und Repression. Durch die hier präsentierte Revision des BetmG soll nun eine dieser Säulen – die Repression – abgebaut bzw. geschwächt werden mit der Begründung, dass angesichts von schätzungsweise rund 500‘000 gelegentlichen oder regelmässigen Konsumenten von Cannabis, eine Bestrafung des Konsums mit vernünftigem Aufwand nicht mehr zu gewährleisten sei. Eine solche Argumentation mutet mit Blick auf die Pflichtbeflissenheit von Staat und Behörden bei der Verfolgung und Ahndung von Straftaten in anderen Bereichen (z.B. Strassenverkehr) grotesk an. Auch die vom Volk am 30. November 2008 angenommene Revision des BetmG rechtfertigt in keiner Weise eine aufweichende Sonderregelung für den Cannabismissbrauch zumal gleichzeitig die sogenannte „Hanfinitiative“ sehr deutlich abgelehnt worden war. Die SVP hat ihre ablehnende Haltung bereits in der nationalrätlichen Gesundheitskommission durch einen Nichteintretensantrag manifestiert.
Anmerkungen zu einzelnen Artikeln
Schlussbemerkungen
Auch in polizeilichen Kreisen ist massive Kritik an geplanten Änderungen des BetmG vernehmbar, die unbedingt hätte berücksichtigt werden müssen. Aus politischer Sicht wird hier nun tatsächlich die von weiten Kreisen der Bevölkerung abgelehnte Banalisierung und Verharmlosung des Cannabiskonsums betrieben. Die Aufweichung der Verfolgung und Ahndung desselben steht in völligem Widerspruch zu den sonst vom Bund mit grossem Eifer betriebenen Präventionsmassnahmen im Gesundheitswesen. Es wirkt absurd, die Bekämpfung des Betäubungsmittelkonsums zu schwächen und gleichzeitig seine Folgen zu beklagen und Präventionsmassnahmen zu fordern.
Die SVP lehnt deshalb den vorliegenden Entwurf ab, weil damit das Vier-Säulen-Modell der schweizerischen Drogenpolitik geschwächt statt gestärkt wird und insbesondere die Prävention und der Jugendschutz nicht verbessert werden, wie dies in der zugrundeliegenden Parlamentarischen Initiative verlangt wurde. Bei erneuten Versuchen, die Verfahren im Rahmen der Bekämpfung des Drogenkonsums zu vereinfachen oder effizienter zu machen, ist strikte drauf zu achten, dass das Niveau von Kontrolle und Repression bzw. Abschreckung mindestens gehalten und nicht reduziert wird.