Der Lehrplan 21 hat aufs Berufsleben vorzubereiten
Die Erziehungsdirektorinnen und -direktoren der 21 Deutschschweizer Kantone (D-EDK) haben den Lehrplan 21 zur öffentlichen Konsultation…
Die Erziehungsdirektorinnen und -direktoren der 21 Deutschschweizer Kantone (D-EDK) haben heute den Lehrplan 21 zur öffentlichen Konsultation bis Ende 2013 freigegeben. Die SVP fordert Wirtschaft, Kantone, Schulvorstände und betroffene Lehrer auf, sich kritisch mit dem Lehrplan 21 auseinanderzusetzen und an der Konsultation mitzuwirken. Die Schule hat Kinder und Jugendliche auf das reale Berufsleben vorzubereiten. Ein Lehrplan legt die zu erreichenden Leistungsziele fest, lässt den Lehrern den Weg zur Zielerreichung hingegen frei. Die SVP lehnt den Einheits-Oberstufenschullehrer ab und fordert das Klassenlehrersystem mit klaren Verantwortlichkeiten und Freiheiten. Der Lehrplan hat sich an der Leistung, nicht an der Gleichmacherei und anderen Ideologien zu orientieren. Die SVP fordert die D-EDK auf die Referenz-Stundentafel zu veröffentlichen, da nur so Klarheit geschafft wird, auf welche Lerninhalte bewusst verzichtet wird.
Der Lehrplan hat dem Grundsatz Rechnung zu tragen, wonach die Eltern die volle Verantwortung tragen für die Erziehung ihrer Kinder. Die Schule ist für deren alters- und begabungsgerechte Ausbildung verantwortlich. Die Wirtschaft bemängelt seit einigen Jahren, dass heute vielen Lernenden die Grundfertigkeiten in Mathematik und Deutsch fehlen. Auch werden grosse Lücken beim konzentrierten, vorsichtigen und sauberen Arbeiten festgestellt. Der systematische und solide Erwerb von Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten ist mit dem Lehrplan zu organisieren und auf die Berufswelt auszurichten. Die kantonale Schulhoheit ist beizubehalten, die direktdemokratischen Entscheidungen in den Kantonen und Gemeinden weiterhin zu respektieren.
Auf Fremdsprachen-Unterricht in der Primarschule ist zu verzichten, weil dieser Früh-Fremdsprachenunterricht, seit er eingeführt worden ist, kaum positive Resultate verzeichnen kann. Stattdessen sind Deutsch, Mathematik und Realien inklusive Werken aufzuwerten. Die Einübung der grundsätzlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten ist zu stärken. Das heisst, dass die einzelnen Fächer-Lehrpläne beibehalten werden und auch viel Zeit reserviert wird fürs Üben. Der Grundsatz „Nur Übung macht den Meister“ bringt dies klar auf den Punkt. Gemäss dem vorgestellten Lehrplan 21 wird das Faktenwissen sekundär. Im Vordergrund steht der Erwerb von Kompetenzen (wobei davon unterschiedlichste Definitionen kursieren); Noten widerspiegeln nicht mehr in arithmetischer Weise den Leistungsstand und werden abgelöst durch Portfolios; homogene Klassen werden nicht mehr angestrebt und ersetzt durch integrierte oder altersdurchmischte Lerngruppen, in denen alle sich auf ihren je individuellen Lernwegen befinden, ihre Arbeitsstationen abarbeiten und auf den Kompetenzrastern ihre Häkchen setzen. Die SVP lernt dieses Lernen nach Lustprinzip ab. Zusätzlich verlangt die SVP von der D-EDK die Veröffentlichung der Referenz-Stundentafel, da sie in der Vernehmlassung viele Versprechungen macht, was alles neu bzw. verstärkt vermittelt werden müsse wie beispielsweise ICT und Medien und Nachhaltige Entwicklung inklusive Gender und Gleichstellung.
Die SVP fordert die Freiheit zur Zielerreichung der Lehrer mit den Schülern- das gilt auch für die Wahl der Lehrmittel und der Lehrmethoden. Der Lehrplan hat Praxis-Werkzeug zu sein statt zentralistisch auf Gleichmacherei hin orientierte Theorie und Ideologievermittlung. Die Rolle des Klassenlehrers – nicht des Coaches – ist zu stärken.
Die SVP wird sich kritisch mit dem Lehrplan anlässlich der Fachtagung zum Lehrplan 21 vom Samstag, 7. September 2013 auseinandersetzen und lädt kantonale Bildungspolitiker und Mitglieder von Schulbehörden und Bildungskommissionen und weitere interessierte Kreise für diese Fachtagung ein.