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Aussenpolitik

Der Weg der Schweiz in die Zukunft

Rund 4000 Personen aus der ganzen Schweiz nahmen heute am öffentlichen Gedenkanlass zum 20. Jahrestag des EWR/EU-NEIN vom 6. Dezember 1992 in Biel teil. Darunter zahlreiche Kinder und Jugendliche

Rund 4000 Personen aus der ganzen Schweiz nahmen heute am öffentlichen Gedenkanlass zum 20. Jahrestag des EWR/EU-NEIN vom 6. Dezember 1992 in Biel teil. Darunter zahlreiche Kinder und Jugendliche, 200 Treichler sowie viele Fahnen- und Trachtenträger. Drei Redner aus den drei Landesteilen sprachen jeweils in ihrer Muttersprache zum Thema „Der Weg der Schweiz in die Zukunft.“

An der Gedenkfeier am Standboden beim See nahmen auch zahlreiche eidgenössische Parlamentarier wie Toni Brunner, Adrian Amstutz, Céline Amaudruz und Oskar Freysinger teil. Trotz Angst vor Ausschreitungen waren Frauen, Männer und Kinder jeden Alters und aus jeder Region der Schweiz anwesend. Zusammen gedenkten sie dem 20. Jahrestag des EWR/EU-NEIN und standen für eine weltoffene aber eigenständige Schweiz ein.

Alt Bundesrat Christoph Blocher betonte, dass das Schweizer Volk 1992 in weiser Voraussicht entschieden hat, denn Freiheit und Wohlfahrt haben sich in den letzten 20 Jahren in der Schweiz viel besser entwickelt als in der EU. Gleichzeitig warnte er davor, dass der Bundesrat die Schweiz auf verschlungenen Pfaden erneut in die EU führen will. Wie schon 1992, sollen unter einem „harmlosen“ bilateralen Vertrag – wie zum Beispiel einem „Stromvertrag“ oder „Energievertrag“ – bestehendes und künftiges EU-Recht sowie fremde Richter akzeptiert werden. Wie damals 1992 seien auch diese Verträge wieder im Rahmen einer Europa-Strategie zu sehen, die den vollumfänglichen Beitritt der Schweiz zur EU zum Ziel hat. Er schloss mit den Worten, dass der eigenständige Weg die grosse Chance der Schweiz ist und bleibt. Weltoffenheit durch Wahrung der Eigenständigkeit ist der Weg der Zukunft für die Schweiz.

Grossrätin Lara Filippini aus Bironico (TI) beleuchtete in ihrer Ansprache die Probleme, mit welchen der Kanton Tessin konfrontiert ist. Besonders die Personenfreizügigkeit führe im Tessin mit knapp 56’000 Grenzgängern zu einem immer stärkeren Lohndruck, während gleichzeitig ein massiver Anstieg der Kriminalität zu beobachten sei. Besonders mache sie sich um die junge Generation Sorgen. Diese soll auch in Zukunft die Aussicht auf eine Lehrstelle haben. Und junge Schweizerinnen und Schweizer sollen sich durch vermehrte Grenzkontrollen wieder sicher fühlen können im eigenen Land.

Der Genfer Soziologieprofessor Uli Windisch zeigte in seiner Rede die Unvereinbarkeit des politischen Systems der Schweiz mit jenem der EU auf. Dieses sei zentralistisch, autoritär, das Volk nicht miteinbeziehend und oft undemokratisch. In der Schweiz dagegen leben der Föderalismus, das Subsidiaritätsprinzip, die Unabhängigkeit und die Neutralität.

Zum Schluss der Gedenkfeier sangen Jung und Alt zusammen – gleichsam als Mahnmal auf dem Weg der Schweiz in die Zukunft – und im Gedenken an die vor 200 Jahren unter Fremdherrschaft an der Schlacht an der Beresina gefallenen Schweizer Soldaten das Beresina-Lied.

 
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