Anstatt die breite und grundlegende Kritik am Bürokratiemonster Lehrplan 21 ernst zu nehmen, hat die Erziehungsdirektorenkonferenz der Deutschschweizer Kantone (D-EDK) einstimmig entschieden, das Projekt Lehrplan 21 mit nur leichten Anpassungen weiterzutreiben. Der politische Mut und die finanz- und bildungspolitische Verantwortung, einen Übungsabbruch oder eine grundsätzliche Korrektur vorzunehmen, lassen auf sich warten. Stattdessen werden Fristen verlängert, damit Administration und sogenannte Experten weiter an der Realität vorbeiwursteln und Steuergelder verschwenden.
Die zwar gut gemeinten Vereinfachungen und Kürzungen des Lehrplans um 20% ergeben nach wie vor einen überdimensionierten und unübersichtlichen Lehrplan von rund 446 Seiten. Der grundlegenden Kritik, beispielsweise an der unübersichtlichen und ausufernden Kompetenzensystematik sowie an den ideologisch gefärbten fächerübergreifenden Themen, wird mit Scheuklappen begegnet. So wurde beispielsweise auch das Versprechen nicht eingelöst, sexual- und lebenskundliche Themen, wie Gender und Gleichstellung, zu streichen. Die Arbeit im Elfenbeinturm geht weiter und kostet Monat für Monat viel Geld. Dass die Umsetzung des praxisfremden Lehrplans in den Kantonen eine zusätzliche Kostenlawine auslöst und nur schon daher untragbar sein wird, scheint die Erziehungsdirektoren nicht zu kümmern.
Aus Sicht der SVP muss der neue Lehrplan dringend die föderalistische Tradition der Schweiz respektieren. Es ist insbesondere zu berücksichtigen, dass die kantonale Hoheit, Lehrpläne einzusetzen nicht umgangen wird. Insbesondere stossend ist der Wille der Bildungstheoretiker, trotz grosser Kritik aus der Praxis, die zwei Fremdsprachen im Lehrplan der Grundschule zu belassen.
Da die Bildungsfunktionäre und Regierungsvertreter die massive Kritik von Seiten namhafter Erziehungswissenschaftler, der Lehrerschaft und deren Verbände, des Gewerbeverbandes sowie aus den Kantonen nicht ernst nehmen, fordert die SVP einen Marschhalt und die Streichung des Budgets für dieses Bürokratiemonster Lehrplan 21. Die kantonalen Parlamente sind entsprechend gefordert, ihre Regierungen wieder auf den Boden der Realität zurück zu holen und ihre bildungs- und finanzpolitische Verantwortung gegenüber der Bevölkerung, den Eltern und der Lehrerschaft zugunsten der Schülerinnen und Schüler wahrzunehmen.