Die SVP ist bestürzt über den von den Bildungsdirektoren der deutschen Schweiz heute verabschiedeten Lehrplan 21, der immer noch 470 Seiten lang ist und so nicht taugt.
Die SVP ist bestürzt über den von den Bildungsdirektoren der deutschen Schweiz heute verabschiedeten Lehrplan 21, der immer noch 470 Seiten lang ist und so nicht taugt. Die massive Kritik der Fachwelt, der Lehrerschaft und besorgter Eltern wurde ignoriert. Die Kantone sind nun gefordert, angesichts der bereits angespannten Finanzlage und den überstrapazierten Bildungsreformen auf eine Einführung in dieser Form zu verzichten. Kinder dürfen nicht länger als Versuchsobjekte missbraucht werden. Lehrer sollten sich auf klare Lernziele abstützen und sich endlich wieder auf das Schule geben konzentrieren können. Die Arbeit zur Umsetzung in den Kantonen ist nicht erneut den Bildungsbürokraten zu überlassen, sondern den Praktikern. Die SVP fordert deshalb alle kantonalen Parlamente, Bürger- und Lehrerkomitees auf, die kantonale Umsetzung des Lehrplanes durch kantonale Volksinitiativen und/oder Referenden den Bürgerinnen und Bürgern vorzulegen.
Die SVP hat im November 2010 selber einen alternativen Lehrplan 21 vorgelegt und hat sich auch aktiv und konstruktiv in die Diskussion rund um einen Lehrplan eingebracht. Der viel zu umfangreiche Lehrplan zeugt von grosser Praxisferne und wird im Bildungswesen weitere extreme Kosten (z.B. Weiterbildung der Lehrpersonen, zusätzliche Berater in den Schulen, für Schulumbauten und zusätzliche Infrastruktur inklusive weitere Ausrüstung mit Computern, neue Unterrichtsmittel, etc.) und Reformen auslösen. Zusätzlich beruht er auf einer höchst umstrittenen und einseitigen Kompetenzsystematik. In der vorgenommenen Überarbeitung seit der Vernehmlassung wurden ein paar Verbesserungen erzielt, aber bei weitem nicht im erforderten Umfang. Der Lehrplan 21 taugt somit nicht. Aufwand und Ertrag stehen in einem extremen Missverhältnis.
Die politische Verantwortung ist von den Bildungsdirektoren nicht wahrgenommen worden. Ihnen fehlte der Mut. Sie müssen jetzt unter Aufsicht der kantonalen Parlamente, Bürgerbewegungen, Lehrern und Gemeinden gezwungen werden, Ordnung in die durch Reformen am Anschlag stehenden Schulen zu bringen. Wo diese Einsicht fehlt oder auch die demokratischen Möglichkeiten nicht gegeben sind, müssen entsprechende kantonale Volksinitiativen die Möglichkeit der Entscheidung der Bürgerinnen und Bürger für oder gegen diesen viel zu teuren und praxisfernen Lehrplan erzwingen.
Die Forderungen der SVP:
Die SVP betont den Grundsatz, dass die Bildungshoheit bei den einzelnen Kantonen liegt. Damit ist auch die demokratische Kontrolle der Bildungspolitik durch die Parlamente und insbesondere die Bevölkerung zu gewährleisten. Nur so kann die abgehobene Bildungsbürokratie wirksam eingeschränkt werden und die Lehrerinnen und Lehrer können ihre Aufgabe der Bildungsvermittlung wieder möglichst in Eigenverantwortung wahrnehmen.