Bilanz der Sommersession
Die Sommersession 2014 fand vom 2. – 20. Juni 2014 statt
Das hat die SVP erreicht :
Schärfere Voraussetzungen für die Einbürgerung
Wer den roten Pass will, muss künftig über eine Niederlassungsbewilligung (C-Bewilligung) verfügen und gut integriert sein – die öffentliche Ordnung achten, die Werte der Verfassung anerkennen, erwerbstätig sein und sich mündlich und schriftlich in einer Landessprache verständigen können. Entgegen dem Willen der SVP wurde die Mindestaufenthaltsdauer von heute zwölf auf zehn Jahre gesenkt.
Mehr Rückübernahmeabkommen dank SVP
Das Parlament hat zwei Motionen der SVP-Fraktion überwiesen, die den Bundesrat beauftragen, Rückübernahmeabkommen mit diversen Staaten abzuschliessen und dafür zu sorgen, dass Algerien ein Durchführungsprotokoll zum Rückübernahmeabkommen unterzeichnet und Rückführungen zulässt.
Nein zur Volksinitiative „Energie- statt Mehrwertsteuer“
Der Ständerat will dem Volk die Initiative „Energie- statt Mehrwertsteuer“ der Grünliberalen ohne Gegenvorschlag zur Ablehnung empfehlen. Die Initiative verlangt, dass die Mehrwertsteuer durch eine Steuer auf der Produktion und der Einfuhr nicht erneuerbarer Energien wie Öl, Gas, Kohle und Uran ersetzt wird. Die neue Energiesteuer soll dabei gleich viel Geld in die Bundeskasse spülen wie die Mehrwertsteuer heute, also über 20 Milliarden Franken.
Das haben wir den Mitte-Parteien zu verdanken :
Kontrollwahn wegen GAFI
Der Nationalrat hat der Umsetzung der Empfehlungen der „Groupe d‘action financière“ (GAFI) zur Verschärfung der Geldwäschereiregeln entgegen dem Willen der SVP zugestimmt, wenn auch in einer abgeschwächteren Version: So sollen bspw. Bargeldzahlungen über 100‘000 CHF nicht verboten werden. Neu sollen auch Personen in führenden Funktionen als politisch exponierte Personen (PEP) zählen, bei welchen Banken erhöhte Sorgfalts-pflichten wahrnehmen müssen.
Neue Fernsehgebühr ohne Ausnahme
Der Ständerat hat am Donnerstag entgegen dem Willen der SVP einer Änderung des Radio- und Fernsehgesetzes (RTVG) zugestimmt. Damit muss jeder Schweizer Haushalt und jedes Schweizer Unternehmen künftig Radio- und TV-Gebühren zahlen – unabhängig davon, ob ein Radioapparat oder ein Fernseher vorhanden ist. Befristete Ausnahmen, wie sie der Nationalrat zulassen wollte, hat der Ständerat abgelehnt. Das Geschäft geht nun wieder an den Nationalrat. Der Gewerbeverband hat bereits das Referendum angekündigt.
Höherer Unterhalt auch ohne Ehe
Gegen den Willen der SVP ist der Nationalrat auf eine Vorlage eingetreten, die den Kindesunterhalt neu regeln und bezüglich nicht miteinander verheirateter Paare ausbauen will. Damit würde im Unterhaltsrechts die Unterscheidung zwischen geschiedenen Paaren und ledigen Paaren quasi dahinfallen. Die SVP bekämpft dieses Gesetzesvorhaben, welches einmal mehr die Bedeutung der Ehe herabsetzt.