Der Parteivorstand hat heute in Steffisburg (BE) den Gegenvorschlag zur zurückgezogenen Volksinitiative zur Ernährungssicherheit beraten, über welchen die Stimmbürger am 24. September abstimmen werden. Ohne Herzblut wird der Gegenvorschlag mit 36 zu 19 (5 Enthaltungen) den Delegierten zur Annahme empfohlen. Unmut wurde geäussert, weil die ursprüngliche Initiative des Bauernverbandes zu schnell zurückgezogen und der neue Verfassungsartikel zu schwammig formuliert und ausgeweitet wurde. Ausschlaggebend für das JA ist, dass die für die Unabhängigkeit unseres Landes wichtige Ernährungssicherheit endlich in der Verfassung festgeschrieben wird.
Die Schweiz ist bereits heute pro Kopf einer der weltweit grössten Importeure von Nahrungsmitteln. Unser Netto-Selbstversorgungsgrad fiel 2016 erstmals unter 50 Prozent. Die Verankerung der Ernährungssicherheit in der Verfassung hilft mit, diesen Trend zu stoppen. Denn der Kampf für bessere Rahmenbedingungen für die produzierende Landwirtschaft, der es, wie z.B. bei den Milchproduzenten, miserabel geht, wird dann aber erst beginnen. Der Parteivorstand kritisiert Bundesrat Schneider Ammann, der entgegen seinen Aussagen im Parlament den Gegenvorschlag als Möglichkeit zu weiteren Grenzöffnung sieht. Dies wäre ein Affront gegenüber allen hart arbeitenden Bauernfamilien in der Schweiz. Nach eingehender Diskussion empfiehlt der Parteivorstand der morgigen Delegiertenversammlung mit 36:19 bei 5 Enthaltungen den Gegenvorschlag zur Ernährungssicherheit anzunehmen.