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Eltern sollen selber wählen

Eltern, welche ihre Kinder extern betreuen lassen, weil beide berufstätig sind, bezahlen dies oft teuer. Nicht selten stehen sie wegen Steuerprogression und hoher Betreuungskosten finanziell schlechter da, als wenn ein Partner zu Hause bleiben würde. Deshalb können die Betreuungskosten, ähnlich wie die Berufsauslagen, seit Anfang Jahr vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden.

Dies wiederum stört die SVP: Sie findet es stossend, dass nur Familien, die ihre Kinder extern betreuen lassen, von diesem Abzug profitieren. Wer seine Kinder selber betreue, werde benachteiligt. Deshalb fordert die Partei mittels Initiative einen Steuerabzug für alle Eltern.

Es gibt hier zwei Aspekte: Volkswirtschaftlich ist es zu begrüssen, wenn beide Elternteile arbeiten. So ist es wenig sinnvoll, wenn jemand eine teure Ausbildung macht und danach gar nicht berufstätig ist. Vor allem, weil die Wirtschaft einen Fachkräftemangel beklagt. Und die AHV darunter leidet, dass ein zu geringer Teil der Bevölkerung arbeitet.

Gesellschaftspolitisch sieht die Sache jedoch anders aus. Die SVP beklagt zu Recht, dass der Staat heute ein Modell bevorzugt. Familien, bei denen ein Partner zu Hause bleibt und sich um die Kinder kümmert, haben zwar keine direkten Betreuungskosten. Aber sie haben indirekte Kosten, weil sie auf ein zusätzliches Einkommen verzichten.

Ein liberaler Staat sollte die Wahl des Betreuungsmodells den Eltern überlassen. Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern, gibt es andere Wege. Zum Beispiel gilt es, die hohe Regulierungsdichte bei der externen Kinderbetreuung zu reduzieren. Denn diese ist mitverantwortlich, dass die Angebote überhaupt so teuer sind.

Kommentar in der Neuen Luzerner Zeitung vom Mittwoch, 13. Juli 2011
Autor: Jan Flückiger, ehem. Redaktor NLZ


Ausserordentliche  Delegiertenversammlung vom 05.12.2009 in Pfäffikon (SZ)

"Im Laufe der Zeit hat die gesellschaftliche Entwicklung verschiedene Familienformen hervorgebracht. Alle Eltern sind frei, ihre Art der Familie zu wählen, tragen dafür aber auch die Verantwortung und die Konsequenzen. Es ist nicht die Aufgabe des Staates eine Familienform gegen die andere auszuspielen oder gar einseitig mit Steuerabzügen zu fördern.
Es gilt heute mehr den je zu unseren Familien Sorge zu tragen, sie zu unterstützen und nicht zu vergessen, dass gerade Kleinkinder für ihre spätere Stabilität und Entwicklung Bezugspersonen brauchen, welche ihnen Wärme und Geborgenheit vermitteln. Schützen wir die Familien, es gibt nichts das wertvoller ist auf dieser Welt." Nationalrätin Sylvia Flückiger

 

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