Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache

Ziel der Initiative ist es, den Leistungskatalog der obligatorischen Krankenversicherung zu entschlacken. Es ist unverständlich, dass trotz der stetig steigenden Prämien nicht längst alle unnötigen Leistungen abgebaut wurden. Abtreibung ist keine Krankheit und sollte daher auch nicht von der Allgemeinheit berappt werden.

Die SVP hat in der letzten Legislatur eine Reihe von parlamentarischen Vorstössen eingereicht, um unnötige Leistungen aus der Grundversicherung zu streichen. Die Initiative ist ein weiterer Schritt, um die lange Liste von unangebrachten Leistungen zu bereinigen; denn viele Familien können die Krankenkassenprämien kaum mehr bezahlen. Die Kosten der jährlich über 11‘000 Abtreibungen belaufen sich gemäss Auskunft des Bundesrates auf schätzungsweise 15 bis 20 Millionen Franken pro Jahr.Wir müssen uns aber bewusst sein, dass die zum Teil sehr hohen Nachbehandlungskosten einer Abtreibung wegen psychischer und physischer Schwierigkeiten noch nicht einberechnet sind. Wenn man diese Zahlen betrachtet, müsste es vorrangiges Ziel der Gesundheitspolitiker sein, ungewollte Schwangerschaften und Abtreibungen zu reduzieren.

Eigenverantwortung stärken
Es darf nicht sein, dass alle Personen verpflichtet werden, über ihre Prämien die Abtreibungen  anderer Menschen mit zu finanzieren. Die Freiheit des Individuums, die Selbstbestimmung und die Achtung der ethischen Werte müssen in unserem Staat gewährleistet werden. Die Möglichkeit einer Abtreibung wird durch die Volksinitiative aber nicht infrage gestellt. Eine Zusatzversicherung kann dieses Risiko abdecken. Ausserdem wird nach wie vor bei einer Vergewaltigung oder bei einer Notlage der Frau eine Abtreibung von der Krankenkasse übernommen. Der kostenlose und einfache Zugang zum Schwangerschaftsabbruch in allen Fällen bagatellisiert jedoch die Schwere des Eingriffs in den Körper der Frau, und man verkennt damit die psychisch oft belastende Situation, welche ein Schwangerschaftsabbruch auslöst. Eine umfassende Beratung und Abklärung der Möglichkeiten mit Einbezug der Eltern, Ärzte und anderer Fachleute sowie des persönlichen Umfeldes wäre für die Betroffenen zur Problembewältigung von grosser Wichtigkeit.

Vergleich mit dem Ausland
Eine umfangreiche Studie in den USA zeigt: Fällt die öffentliche Abtreibungsfinanzierung weg, führt dies dazu, dass die Zahl ungewollter Schwangerschaften und in der Folge auch der Abtreibungen abnehmen. Die Stärkung der Eigenverantwortung zeigt Wirkung. Übrigens, auch in Österreich werden Abtreibungen nicht von der Allgemeinheit bezahlt. Gerade das Beispiel Österreich zeigt, dass auch ohne obligatorische Abtreibungsfinanzierung keine Frau in Not gerät. Selbstbestimmung fordert Eigenverantwortung. Wer selbst bestimmt, soll auch selber bezahlen.

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Parteizeitung
15.12.2013
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