Parteizeitung SVP-Klartext Mai 2014

Der Kampf geht weiter

Der Kampf um den Lehrplan 21 geht in eine nächste Runde. Nun sind die kantonalen Parlamente gefragt, ihre bildungs- und finanzpolitische Verantwortung wahrzunehmen und die schleichende Einführung des Lehrplanes 21 zu verhindern.

von Caroline Mall, SVP Landrätin des Kantons Basel-Landschaft

Der Kampf um den Lehrplan 21 geht in eine nächste Runde. Nun sind die kantonalen Parlamente gefragt, ihre bildungs- und finanzpolitische Verantwortung wahrzunehmen und die schleichende Einführung des Lehrplanes 21 zu verhindern. Denn die Bildungskosten laufen mit dieser Riesenreform noch weiter aus dem Ruder.

Der Lehrplan 21 ist ein Ableger von HarmoS. Zielsetzung dieses Lehrplanes 21 war ursprünglich eine Anleitung für die 21 Deutschweizer Kantone zu entwickeln, in der Annahme so eine harmonisierte Schullandschaft zu schaffen. Ein aufgeblasener Verwaltungsapparat, der aus EDK, Regierungsräten und angeblichen Experten besteht, hat während mehreren Jahren diesen Plan in geheimer Aktion entwickelt. Die Bürger, welche in diese Geschichte hätten miteinbezogen werden müssen, liess man offensichtlich absichtlich aussen vor. Das 550-seitige Werk untergräbt die Funktion des Lehrpersonals und die Schüler müssen sich mit Kompetenzen herumschlagen. Die neu erfundene Grundlage des Lernens soll demnach sein, den Schülern Kompetenzen abzuverlangen, und der gute Lehrer hat dabei die Aufgabe, als Coach zu fungieren.

Vernehmlassung war eine Farce
Die Vernehmlassung zu diesem Werk hat  zwar stattgefunden, diese kam aber mehr als eine Alibi-Übung daher. Kritische Stimmen von Lehrpersonen, Lehrerverbänden, Kantonen und sämtlichen anderen Behörden wurden laut. Der Kanton Basel-Landschaft hat auf diesen Druck reagiert und die Rückweisung des Lehrplanes an die EDK beschlossen. Im Herbst 2014 kommt die nur unwesentlich abgespeckte Version trotzdem auf den Tisch.

Finanzpolitischer Wahnsinn
Das ist die eine Seite der Medaille, von welcher wir täglich lesen können. Es gibt aber bis heute keine abschliessende Bilanz, was uns dieser ganze Zirkus schweizweit gekostet hat und noch kosten wird. Ich kann nur für den Kanton Basel-Landschaft sprechen. Beim Kanton Basel-Landschaft sind Kosten zu verbuchen, die sich um die CHF 37 Mio. bewegen. Die Kosten auf Gemeindeebene bewegen sich ebenfalls in Millionenhöhe, da die meisten Gemeinden plötzlich vom Wahn getroffen sind, sämtliche Schulhäuser einerseits vergoldet zu sanieren und andererseits beklagen sie den nötigen Schulraum, der HarmoS bzw. der Lehrplan 21 fordert. Soviel zur Kostenneutralität, wie sie von Bildungsdirektoren versprochen wurde.

Kantonale Parlamente in der Pflicht
Fazit: Dem Souverän wurde mit dem Bildungsartikel einmal mehr eine trügerische Abstimmungsvorlage unterbreitet, eine Schulharmonisierung kostenneutral zu schaffen. Der Lehrplan 21 ist eine Nachwehe von HarmoS und darf nicht in der Dunkelkammer verabschiedet werden. Die kantonalen Parlamente müssen ihre politischen Instrumente anwenden und ihre Verantwortung wahrnehmen, damit der Souverän über dieses Mammut-Werk das letzte Wort hat.

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