Nein zur Volksinitiative «Keine Spekulation mit Nahrungsmitteln!»
Die übergeordnete Frage ist die Folgende: Würde die Annahme dieser Initiative der JUSO etwas zur Verbesserung der Situation in den Ländern beitragen, in denen die Bevölkerung regelmässig Hunger leidet? Die Antwort ist Nein.
Die Fakten zeigen deutlich auf, dass die steigenden Preise für landwirtschaftliche Rohstoffe nicht auf einen Faktor alleine zurückgeführt werden können und auch längst nicht in allen Fällen mit möglichen Spekulationen zu tun haben. Klimatische Unsicherheiten und daraus resultierende Veränderungen in den Produktionsgebieten, Änderungen der Essgewohnheiten, die erhebliche Zunahme der Bevölkerung in den Schwellenländern, sowie die zunehmende Verknappung von Anbauflächen sind die Hauptursachen der stark schwankenden Rohstoffpreise.
Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage
In den Jahren 2007 und 2008 hat die Exportsperre von Ländern wie Indien, welche die vorrangige Versorgung der eigenen Bevölkerung sichern wollten, weitere Unsicherheit in die Märkte gebracht. Niedrigere Vorräte haben die Weltmarktpreise stark ansteigen lassen und haben die uns bekannten Konsequenzen hervorgerufen, insbesondere in Ländern, die von Importen abhängig sind. Das hat nichts mit Spekulation zu tun, sondern mit einem Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage. Und dieses Problem kann auch nicht durch eine Verfassungsänderung in der Schweiz gelöst werden!
Die Initiative bringt für dieses ernsthafte und latente Problem überhaupt keine Lösung und verbessert damit auch nicht den Zugang zu angemessener Nahrung für Millionen von Menschen.
Im Gegenteil müsste man mit erheblichen Folgen in der Schweiz rechnen, weil die Initiative direkt jene Akteure attackiert, welche im internationalen Handel mit Agrargeschäften etabliert sind.
Darüber hinaus würde die Initiative die Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung in unserem Land erhöhen und ein negatives Signal für den gesamten Schweizer Werkplatz aussenden.
Totaler Unsinn
Diese Initiative ist nicht einmal eine falsch verstandene gute Idee, sondern ein totaler Unsinn. Sie ist ein weiterer Beweis dafür, dass sozialistische Rezepte nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht daneben liegen, sondern auch das eigene Hauptziel, die Bekämpfung von Armut und chronischer Unterernährung in der Welt, verfehlen. Ohne schlechtes Gewissen können wir daher Nein zu dieser Initiative sagen.