Parteizeitung SVP-Klartext August 2018

Nein zur Fair-Food-Initiative

Ich bin ein Bauer, französischsprachig und ein Feinschmecker. Deshalb gefällt auch mir die Initiative der Grünen sehr – wenigstens auf den ersten Blick. Als Bauer kümmere ich mich um die Bewirtschaftung des Landes, um den Erhalt unserer Umwelt und um ein intaktes Landschaftsbild. Als Romand schätze ich es, wenn unsere Produkte nicht kilometerweise herumgefahren, sondern möglichst vor Ort konsumiert werden. Als Feinschmecker schlussendlich mag ich es, dass die Früchte meiner Arbeit von höchster Qualität sind und dass das durch mich aufgezogene Vieh bestes Fleisch gibt.

Wer kann diese Aussagen ablehnen? Niemand! Und genau das ist die grosse Gefahr der Fair-Food-Initiative: Ein trügerischer Ansatz, der die Türen für noch mehr administrativen Aufwand und neue Kosten öffnet. Als Landwirt kann ich Ihnen versichern, dass das, was angeblich «grün» sein soll, in keiner Art und Weise ausgereift ist. Die vorliegende Initiative ist mehr als unausgereift: Sie muss unbedingt abgelehnt werden!

Garantierte Ernährungssicherheit
Ich sage „Nein“ zur Fair-Food-Initiative, weil die Menschen in unserem Land am 23. September letzten Jahres mit überwältigender Mehrheit „Ja“ zur Ernährungssicherheit gesagt haben. Eine qualitativ hochstehende, schweizweite Ernährungssicherheit ist jetzt in unserer Verfassung verankert. Ebenfalls darf ob der «grünen» Verpackung nicht vergessen werden, dass eine Vielzahl von bestehenden Gesetzen und Bestimmungen den Anliegen der «Grünen» bereits in vollem Masse entsprechen: Höchste Ansprüche an die vielfältigen ökologischen Normen, ein scharfes Umweltrecht schützt bereits die weltweit einzigartige Trinkwasser­qualität, ein strenger Tierschutz zugunsten des Tier­wohls, ein einschlägiges Arbeitsrecht usw. Ich sage „Nein“ zur Fair-Food-Initiative, weil unsere Gesetzgebung bereits über wirksame Instrumente zur Förderung einer sozial und ökologisch verträglichen landwirtschaftlichen Produktion verfügt. Zudem gewährleisten bereits die ­vielen anerkannten Qualitätslabels die Einhaltung der einmaligen, hohen Schweizer Standards.

Unkontrollierbare Anforderungen
Ich sage auch „Nein“ zur Fair-Food-Initiative, weil insbesondere die verlangten, neuen Anforderungen an die «Produktionsbedingungen» bei Importen schwer bis gar nicht zu kontrollieren sind. Die Folge ist neuer, überbordender Verwaltungsaufwand, der bis hin zu neuen Subventionen führt und eine Reduktion der Zolleinnahmen bedeuten kann. Als bodenständiger, französischsprachiger Landwirt sage ich klar „Nein“ zu dieser Initiative, weil ich Verdauungsstörungen als Folge von leeren Versprechungen schlichtweg nicht mag.

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SVP Nationalrat (FR)
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