Nur Vorteile für Menschen und Tiere
Grossraubtiere sorgen in unserer dichtbesiedelten Schweiz immer wieder für Probleme. Das neue Jagdgesetz, über das wir am 17. Mai abstimmen, schafft klare Regeln und mehr Sicherheit.
Eigentlich hat das Parlament das revidierte Jagdgesetz in der Herbstsession 2019 klar gutgeheissen. Auch die SVP-Fraktion stimmte der Vorlage zu. Tierschutzorganisationen und linke Parteien ergriffen dagegen jedoch das Referendum.
Die Revision war nötig, weil das seit 34 Jahren bestehende Jagdgesetz die Anforderungen an den Tier- und Naturschutz nicht mehr erfüllt. Zudem haben sich die Bestände geschützter Arten wie Wolf, Biber oder Höckerschwan in den letzten Jahren stark vermehrt. Während es 1986 in der Schweiz keinen einzigen Wolf mehr gab, streunten im Jahr 2010 wieder fünf Wölfe durch unser Land und 2019 waren bereits 80 Tiere unterwegs – die Tendenz ist weiter steigend.
Nicht mehr tragbar
Die steigende Zahl dieser Grossraubtiere führt immer öfter zu Konflikten mit der Landwirtschaft, mit Jägern und mit der Bevölkerung. Die Problematik der Grossraubtiere beschränkt sich in der Schweiz längst nicht mehr auf das Berggebiet und den Alpenraum, sondern betrifft immer mehr auch die Westschweiz, das Mittelland und die Agglomerationen. Der Wolf verliert zunehmend die Scheu vor dem Menschen und kommt immer näher an die Siedlungen heran. Zum Teil sucht er sogar schon in bewohnten Gebieten nach Nahrung. Das ist für die Menschen, die dort leben, nicht mehr tragbar.
Die Präsenz der Wölfe hat auch negative Auswirkungen auf den Tourismus. So wurde der Wolf nicht nur in der Gegend von Zermatt, sondern auch neben einem Kinderskilift im bündnerischen Obersaxen sowie auf einer Skipiste in Flumserberg (SG) gesichtet. Zum Schutz von Schafherden werden eigens dafür ausgebildete Hunde eingesetzt. Gegenüber Wanderern reagieren Herdenschutzhunde allerdings oft aggressiv. Immer wieder kommt es deshalb zu unschönen Begegnungen zwischen Zwei- und Vierbeinern.
Kein Abschuss auf Vorrat
Selbstverständlich dürfen geschützte Tiere auch mit dem neuen Jagdgesetz nicht einfach wahllos abgeschossen und so in ihren Beständen gefährdet werden. Das revidierte Gesetz setzt klare Regeln für das Erlegen von geschützten Arten. Von einem «Abschuss auf Vorrat», wie dies die Gegner der Vorlage behaupten, kann keine Rede sein: Das Gesetz schreibt explizit vor, dass die Population erhalten werden muss.
Das revidierte Jagdgesetz ist fortschrittlich, fördert die Artenvielfalt, schützt die Kulturlandschaft, ermöglicht die Pflege der Traditionen und bringt Sicherheit für Menschen, Tiere und Landschaften. Darum sagen wir am 17. Mai Ja zum revidierten Jagdgesetz.