Bei der Ehe für alle geht es nicht um Gefühle, sondern um die Rechte der Kinder
So weit, so gut. Aber um was geht es tatsächlich bei dieser Vorlage? Es geht um Rechte, und es geht um Identität. Es geht erstens darum, was eine Ehe ist, und zweitens, wie der Schweizer Staat die Fortpflanzungsmedizin regelt.
Bis anhin galt die Ehe ausschliesslich als Verbindung zwischen Mann und Frau. Biologisch unter Umständen resultierend mit der Geburt von Kindern. Daraus entstand die Familie. Damit ist jetzt Schluss. Der Staat will mit der ‘Ehe für alle’ neu definieren, was eine Ehe ist. Zudem soll jedermann/jede Frau das Recht auf Kinder haben. Die traditionelle Ehe wird insofern zum Auslaufmodell, als dass neu jede/-r jede/-n ehelichen können soll. Damit kann ich leben. Wer sich liebt, darf heiraten.
Was mich vielmehr nachdenklich stimmt: Ist irgendwann alles möglich? Keine Form der Ehe undenkbar? Wird auch die Polygamie dereinst gesetzlich erlaubt? Ist das nur noch eine Frage der Zeit?
Zusätzlich mit der Ehe für alle legitimiert der Staat auch die Zulassung der Samenspende für lesbische Paare. Eine Frau kommt ohne Mann zu einem Kind, dies dank künstlicher Samenimplantierung. Der Staat macht das Kinderkriegen quasi zum Grundrecht Erwachsener. Die Rechte der Kinder, das Kindswohl scheinen sekundär.
Ich kann jede Frau und jeden Mann verstehen, die/der gerne Mutter bzw. Vater sein möchte. Es gibt aber auch Rechte für das Kind. Die Natur, die Biologie, sieht vor, dass ein Kind Vater und Mutter hat, dass es aus Vater und Mutter entsteht. Mit der Samenspende wird dem Kind die naturgegebene Erzeugung durch Mutter und Vater genommen. Mit einer fremden Samenspende wird ihm die biologische Ab-stammungsidentität verwehrt. Die Suche nach dem leiblichen Vater wird einem Kind erst nach seinem 18. Lebensjahr erlaubt, sofern der Samenspender überhaupt Kontakt zum «Produkt» (dem Kind) der Samenempfängerin wünscht. Mit der Samenspende wird das Kindswohl sekundär. Das Kind ist dem Kinder-anspruch Erwachsener schutzlos ausgeliefert. Kinder werden zu einer Art «Handelsware». Die Erwachsenen entscheiden über das Kind und nehmen ihm die biologisch natürlichen Kindsrechte.
Der Staat will lesbischen Paaren das Kinderkriegen mit der Samenspende ermöglichen. Und was ist mit homosexuellen Männern? Wo greift hier der Gleichstellungsartikel? Verständlicherweise werden Schwule im Rahmen von Gleichstellungsforderungen das Recht auf das eigene Kind durch Leihmutterschaft einfordern. Aber dadurch wird nicht nur das Kind zur Handelsware, sondern auch der Leib der Frau.
Wir werden am 26. September mit der Ehe für alle nicht über Gefühle und menschliche Qualitäten entscheiden, wir werden über die Rechte und den Schutz des Kindes entscheiden.
Darum empfehle ich ein NEIN zur Ehe für alle am 26. September.