Unsere Nahrungsmittelproduktion ist zu stärken
Die Ukraine und das westliche Russland gehören zu den bedeutenden Exporteuren von Getreide, Ölfrüchten wie Sojabohnen und Dünger. Der Krieg hat deshalb Auswirkungen auf die weltweite Nahrungsmittelversorgung und zeigt, dass die Schweiz unabhängiger von Importen werden muss.
Die Ukraine wird seit Generationen als der Brotkorb Europas bezeichnet. Sie ist die Nummer eins in Europa in Bezug auf landwirtschaftlich nutzbares Kulturland, das sich für den Ackerbau bestens eignet. In den vergangenen Jahren hat die Ukraine Nahrungsmittel produziert, die laut Statistik 600 Millionen Menschen ernähren können.
Der Krieg in der Ukraine gefährdet die Versorgungssicherheit vieler Länder, speziell im Nahen und Mittleren Osten, in Nordafrika, aber auch in Europa. Auch die Schweiz ist betroffen. Die Attacken auf die ukrainischen Schwarzmeerhäfen Mariupol und Odessa sowie die Zerstörung von Infrastrukturen im Landesinnern, behindern die Exporte stark. Auch wird in diesem Frühjahr das Ansäen der Kulturen kaum möglich sein. Das landwirtschaftliche Personal wurde in die Armee eingezogen und die Verfügbarkeit von Treibstoffen für die Betriebe ist eingeschränkt. Davon betroffen ist die Aussaat von Sommergetreide, Mais, Soja und vor allem von Sonnenblumen. Allein die weltweite Sonnenblumenölproduktion stammt zu über 50 Prozent aus der Ukraine. Ob das letzten Herbst angesäte Wintergetreide im Sommer geerntet werden kann, ist ebenfalls ungewiss.
Die Lieferungen von Getreide aus Russland werden ebenso fehlen und die gestörte Versorgung mit Düngemittel wird weltweit reduzierte Erträge im gesamten Anbau zur Folge haben.
Die Folgen des links-grünen Öko-Diktats
Die Schweiz importiert nur einen kleinen Teil ihrer Agrargüter direkt aus der Ukraine und Russland. Einmal abgesehen vom Dünger, da war Russland ein sehr wichtiger Partner. Viele Importe in unser Land kommen laut Zollstatistik zwar aus der EU, haben ihren Ursprung jedoch im Kriegsgebiet. So zum Beispiel gentechnikfreie Sojabohnen, die in Deutschland zu Sojaöl verarbeitet werden. Das übrigbleibende Sojaextraktionsschrot findet danach den Weg in die Schweiz und wird hier vor allem in der Geflügel- und Schweinehaltung eingesetzt. Somit hat der Krieg eine direkte Auswirkung auf die Versorgung der Schweiz mit Nahrungs- und Futtermitteln sowie mit Dünger.
Unsere Agrarpolitik hat sich in den letzten Jahren unter dem Druck des links-grünen Öko-Diktats in eine Richtung bewegt, die die Produktion von heimischen Nahrungsmitteln zweitrangig gemacht und der Extensivierung einen immer grösseren Stellenwert gegeben hat.
Alle produktionssenkenden Massnahmen, die bereits in der Praxis Anwendung finden und die in den nächsten Jahren zusätzlich umgesetzt werden sollen, sind vom Bundesrat zu überdenken. Der aktuelle Konflikt zeigt uns schonungslos auf, dass wir gut daran tun unsere inländische Versorgung mit Nahrungsmittel zu stärken und dabei die Abhängigkeit von Importen zu senken.