Änderung des Krankenversicherungs­gesetzes: EFAS – ein Milliardengeschäft auf dem Buckel der Prämienzahlenden

EFAS ist ein Wolf im Schafspelz: Was harmlos daherkommt, wird für zusätzliche Kosten und damit noch höhere Krankenkassenprämien für uns alle enden. Die propagierten «Milliardeneinsparungen» mit dem Systemwechsel sind ein Märchen.

Die gleiche Finanzierung von ambulanten und stationären Behandlungen ist zu begrüssen. Das grösste Übel der EFAS-Vorlage ist aber der Einbezug beziehungsweise die Neuregelung der Langzeitpflege. Sie ist die Zeitbombe unseres Gesundheitswesens. Weil wir immer älter und pflegebedürftiger werden, steigen auch die Pflegekosten immer stärker. Mit EFAS, respektive der entsprechenden Änderung des Krankenversicherungsgesetzes, sollen diese Kosten künftig in noch stärkerem Masse von den Prämienzahlern übernommen werden.

Heute sind die Beiträge der Krankenversicherung an die Pflegebedürftigen für die Langzeitpflege gedeckelt. Sie betragen je nach Pflegebedarf  zwischen rund 10 und maximal 115 Franken pro Tag im Pflegeheim. Die Restfinanzierung haben die Kantone zu regeln.

Die Kantone, die anfänglich geschlossen gegen die EFAS-Vorlage auftraten, waren nach Einbezug der Langzeitpflege plötzlich vehement dafür. Ein Meinungsumschwung aus handfestem finanziellen Eigeninteresse auf dem Buckel der Prämienzahler. Denn mit EFAS müssten die Krankenkassen neu fast 75 % der Kosten der Langzeitpflege in unbegrenzter Höhe berappen. Die Folge: Die Krankenkassenprämien würden massiv steigen.

EFAS spart keinen einzigen Franken

Das Verhalten der Leistungserbringerverbände ist entlarvend: Während diese sonst regelmässig Sparvorschläge bekämpfen und Versuche behindern, überflüssige Leistungen abzubauen, sind sie geschlossen für EFAS. Denn sie wissen genau: Es wird kein Franken eingespart, es wird keine einzige überflüssige Behandlung verhindert, nur weil die Bezahlung der Rechnung anders aufgeteilt wird.

Man hüte sich deshalb vor den Prophezeiungen jener, die mit EFAS Milliardeneinsparungen ankündigen oder vor den fragwürdigen Rechenkünsten des Bundes bei Abstimmungen. Die Zahlenakrobatik des Bundes wird uns – wie bei der AHV – auch bei der prognostizierten Kostenentwicklung zu EFAS auf den Boden der Realität holen. Die höhere Zeche geht einmal mehr zu Lasten der ohnehin schon arg gebeutelten
Prämienzahlenden.

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