Die SVP konnte bei den Luzerner Kantonsratswahlen fast zwei Prozent zulegen und zwei Sitze dazugewinnen.
Die SVP konnte bei den Luzerner Kantonsratswahlen fast zwei Prozent zulegen und zwei Sitze dazugewinnen. Bei den Regierungsratswahlen erreichte der SVP-Kandidat Paul Winiker auf Anhieb mit einem sehr guten Ergebnis den fünften Platz. Die Chancen für den notwendigen zweiten Wahlgang sind damit intakt.
Die SVP konnte im Kanton Luzern ihre Erfolgsserie bei kantonalen Parlamentswahlen fortsetzen. Am vergangenen Wochenende steigerte sie dort ihren Wähleranteil um 1,8 Prozent auf 24,1 Prozent (Abbildung 1). Die stärkste Partei im katholischen Kanton bleibt die CVP, mit 30,9 Prozent der Stimmen (–0,4%, –1 Sitz).
Abbildung 1: Wähleranteile vor und nach den Luzerner Parlamentswahlen vom 29. März 2015
Geschwächt aus der Wahl gehen die grünen Parteien Grüne und GLP. Sie verloren gesamthaft 3,6 Prozent der Stimmen (drei Sitze).
Bei den Regierungsratswahlen erreichte der erstmals antretende Paul Winiker (SVP) mit 42 842 der Stimmen den fünften Platz. Er muss sich am 10. Mai der Nachwahl stellen, zusammen mit dem bisherigen Regierungsrat Marcel Schwerzmann (parteilos, 43 562 Stimmen). Sollten sich die beiden Kandidaten durchsetzen, verlöre die SP nach 56 Jahre ihren Sitz, und die Luzerner Regierung würde rein bürgerlich.
Der Wahlerfolg der SVP in Luzern liegt in der gleichen Grössenordnung wie jener vor zwei Monaten im Baselbiet, wo die SVP ihren Wähleranteil um 2,7 Prozent erhöhen konnte. Die nächste Bewährungsprobe ist der Kanton Zürich, wo das Volk am 12. April sein Parlament neu bestellt.
Zwischenbilanz seit den letzten nationalen Wahlen
Die SVP konnte seit den Nationalratswahlen von 2011 in 17 von 21 Kantonsparlamenten ihren Wähleranteil ausbauen (Abbildung 2). Sie hat elf Sitze dazugewonnen, trotz grösserer Verluste in den Kantonen Thurgau (10 Sitze), St. Gallen und Schwyz (je 6 Sitze) zu Beginn der Legislatur. Die SVP verlor in jenen vier Kantonen, in denen sie vier Jahre zuvor kurz nach der Abwahl von Christoph Blocher aus dem Bundesrat und den sehr erfolgreichen Nationalratswahlen 2007 besonders stark zugelegt hatte (zum Beispiel Uri: von neun auf 18, dann auf 14 Sitze).
Abbildung 2: Wähleranteil (in Prozent) ausgewählter Parteien in den Kantonsparlamenten seit den Nationalratswahlen 2011 (aktualisiert am 2. April 2015)
Die SVP hält in den Kantonsparlamenten gegenwärtig knapp ein Viertel (22 Prozent) der Sitze. Gegenüber 2003 konnte sie ihren Sitzanteil von 571 aus 2932 Sitzen auf 578 aus 2608 Sitzen ausbauen (Abbildung 3). Im gleichen Zeitraum verloren die CVP, die FDP und die SP eine beträchtliche Anzahl Sitze.
Abbildung 3: Entwicklung der Sitzzahl ausgewählter Parteien in den Kantonsparlamenten (Stand 29. März 2015)
Bis zu den Nationalratswahlen vom 18. Oktober 2015 möchte die SVP ihre Stellung in den Kantonsparlamenten weiter ausbauen. In fünf Kantonen stehen noch Wahlen an: Am 12. April wählt Zürich, dann Appenzell Ausserrhoden, das Tessin, Appenzell Innerrhoden und der Jura.