Editorial

Asyl-Chaos in Amriswil: Ich fühle mich nicht mehr sicher

Seit bald 40 Jahren wohne ich zusammen mit meiner Familie in Amriswil. Hier bin ich aufgewachsen, habe die Schule besucht, mich in Vereinen und im Sport engagiert. Ich kann sagen: Amriswil ist meine Heimat. Hier bin ich zu Hause. Hier habe ich mich sicher gefühlt. Leider muss ich diesen letzten Satz in der Vergangenheitsform schreiben. Die Sicherheitslage hat sich drastisch verändert. Früher hatte man vielleicht alle paar Monate von einem Vorfall gelesen. Heute reihen sich die schlechten News im Wochentakt aneinander. Im Fokus ist dabei insbesondere der Bahnhof. 

Diana Gutjahr
Diana Gutjahr
Nationalrätin Amriswil (TG)

Asyl-Unterkunft neben Kindergarten

Neben den üblichen Randständigen und Krawallmachern haben wir ein Problem mit den Asylanten. Gleich zwei Notunterkünfte für abgewiesene Asylanten befinden sich im Umkreis von einem Kilometer. Eine Unterkunft steht mitten im Zentrum von Amriswil, gleich neben einem Kindergarten. Ich frage mich schon: Was denkt man sich dabei, dass abgewiesene Asylbewerber im Stadtzentrum untergebracht werden und hier monatelang, sogar jahrelang bleiben?

Drogenkonsum und Gewalt sind an der Tagesordnung. Wenn man sich in der Bevölkerung umhört – es brodelt und die zuständigen Behörden schauen weg. Ist das jetzt unsere neue Normalität? Wenn ich daran denke, dass unser Sohn in naher Zukunft in den Kindergarten kommt, läuft es mir kalt den Rücken runter. Was wird ihn mal erwarten, wenn ich ihn nicht mehr beschützen kann?

Taxifahrer spitalreif geschlagen

Und es geht hier nicht um harmlose Vorgänge. Ich denke dabei an Anfang Oktober zurück. Ich stand auf dem Perron und wartete auf den Zug nach Bern. Dann auf einmal ein lauter Knall. Ich spürte sofort, dass etwas nicht stimmt. Mit mulmigem Gefühl setzte ich mich in den Zug. Minuten später las ich die Push-Nachricht: Am Bahnhof Amriswil habe jemand mit einem Brecheisen auf ein Auto eingeschlagen. Jetzt im November wurden Jugendliche ausgeraubt und kurz darauf ein Taxifahrer von einem Nordafrikaner mit einer Gürtelschnalle so stark am Arm verletzt, dass eine Vene zerplatzt ist und das Opfer notfallmässig ins Spital gebracht werden musste.

Was läuft hier falsch? Ich fühle mich an meinem eigenen Ort nicht mehr sicher. Bei Dämmerung laufe ich nicht mehr durch die Strassen und lasse mich vom Bahnhof abholen. Wollen wir eine solche Schweiz? Müssen wir unser Leben anpassen, weil unsere Behörden dieses Asyl-Chaos zulassen? Ich will mich wieder frei und sicher fühlen. So wie ich mich als Kind gefühlt habe.

Diana Gutjahr
Diana Gutjahr
Nationalrätin Amriswil (TG)
 
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