Die jüngsten Resultate der Wahlen in den Kantonen Solothurn, Wallis und Neuenburg verlangen nach einer selbstkritischen Standortbestimmung. Wer nicht an sich denkt, sondern an die Sache, an die Schweiz und die Bürgerinnen und Bürger und hart und konsequent dafür arbeitet, hat Erfolg.
Seit den eidgenössischen Wahlen 2015 stelle ich eine grosse Selbstzufriedenheit und Bequemlichkeit in grossen Teilen der Partei fest. Die handfeste Knochenarbeit der Führung der Orts- und Kantonalsektionen wird sträflich vernachlässigt. Zwar konnten wir im Jahr 2016 in einigen Kantonen noch an Wähleranteilen zulegen. Dazu gehören zum Beispiel St. Gallen, Thurgau, Freiburg oder auch Schaffhausen. Gleichzeitig haben wir aber in anderen Kantonen stagniert oder sogar leicht verloren. So etwa in Uri, Schwyz, Aargau und Basel-Stadt. Im laufenden Jahr hat sich der negative Trend nun fortgesetzt. Im Wallis und in Solothurn verloren wir auf relativ tiefem Niveau gar noch leicht Wähleranteile, bei den jüngsten Wahlen im Kanton Neuenburg sind wir regelrecht eingebrochen (Verlust von 5.4 Prozentpunkten). Auf aufgrund der Wahlquoren von 10% im Kanton Neuenburg hat die SVP neu nur noch 9 Sitze (minus 11 Sitze). Zusätzlich hat noch einer nach den Wahlen die Partei gewechselt, somit hat die SVP neu nur noch 8 Sitze.
Selbstverständlich unterscheiden sich die Kantone und lassen sich nicht immer direkt vergleichen. Aber auch wenn man sich die langjährigen Entwicklungen und die einzelnen Bezirke/Regionen anschaut, ergeben sich viele Parallelen, welche zu klaren Erkenntnissen führen. Wie sagte doch bereits der bekannte Berner Jeremias Gotthelf vor vielen Jahren so treffend: «Im Hause muss beginnen, was leuchten soll im Vaterland». Übertragen auf unsere SVP bedeutet dies für mich: Nur eine Partei, die «ihr Haus» in Ordnung hält, also an die Bürgerinnen und Bürger denkt und nicht nur an sich selbst, kann die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger auch überzeugen und Wahlen zugunsten von Land und Bevölkerung gewinnen. Was braucht es:
Die Erfolge der letzten Jahre haben uns bequem gemacht. Eine Selbstüberschätzung der Kantone verleitete zu der Ansicht, dass der Erfolg an den Urnen sich von selbst einstelle. Das ist ein grosser Irrtum. Nur unablässiger und selbstloser politischer Kampf, nur harte strategische und operative Arbeit führen zum Erfolg. Sei dies nun im kantonalen Wahlkampf oder im laufenden Abstimmungskampf zum Energiegesetz. Am 21. Mai stimmen wir über das für unser Land enorm wichtige Energiegesetz ab.
Wir stehen ein für die bewährte, kostengünstige und sichere Energieversorgung. Deshalb stimmen wir NEIN zu diesem planwirtschaftlichen und bevormundenden Gesetz. Es braucht unseren engagierten Einsatz: Gehen Sie auf die Strasse, verteilen Sie Flyer, überzeugen Sie Nachbarn, Kollegen und Familienmitglieder. Lassen Sie den Energieflyer bei Ihnen im Dorf verteilen – ich zähle auf Sie!
Die Kantonalparteien sind aufgerufen, die vergangenen Wahlen ungeschminkt zu analysieren und saubere, messbare Massnahmen zur Zielerreichung zu erarbeiten und dann durchzusetzen.
Ich bin persönlich fest davon überzeugt, dass unsere Partei ihr Potential noch lange nicht ausgeschöpft hat – und zwar in allen Landesteilen. Packen wir es an!