Die NZZ wirft mir eine «bösartige» Kritik am links-grünen Energie-Debakel vor. Sie irrt: Man muss die Verantwortlichen benennen, um die Fehler der Vergangenheit zu beheben und tragfähige Lösungen für die Zukunft zu finden. Lesen Sie hier meine Antwort, die die NZZ nicht abdrucken wollte.
Die NZZ vermisst einen «Aufschrei» und fordert eine «Entschuldigung» von mir bei den Linken und Grünen. Ich hätte vor den SVP-Delegierten nicht sagen dürfen, dass zu wenig Strom Chaos, Kälte, Armut, Hunger und Tod bedeuten könnten und dass dieses Katastrophenszenario einer schweren Strommangellage das heimliche Ziel der Linken und Grünen sei. Doch meine Befürchtungen sind real: Die Linken und Grünen nehmen billigend in Kauf, dass wir in eine dramatische Energiekrise schlittern. Sie stellen ihre eigene Ideologie über das Wohl von Land und Leuten.
Ich muss der NZZ widersprechen und bin der Meinung, dass das Analysieren und Eingestehen von Fehlern der Vergangenheit dazu dienen, sie nicht zu wiederholen. Errare humanum est, perseverare diabolicum. Irren ist menschlich; am Irrtum festzuhalten, ist teuflisch.
Die Versprechen, die bezüglich der Energiestrategie 2050 gemacht wurden, sind nicht eingehalten worden. Die Versorgungssicherheit sei «nicht infrage gestellt», sagte die damalige Energieministerin Doris Leuthard bei der Beratung im Parlament 2014. Und sie behauptete: «Unsicherheit gibt es insofern nicht, als man in allen europäischen Staaten in den nächsten zwanzig Jahren eine genügende Stromproduktion haben wird.» Die SVP warnte bereits damals vor Versorgungsproblemen und immensen Kosten – als einzige Partei. Leider haben wir Recht bekommen.
Weiter so zu tun, als bräuchte es nur genügend Solarpanels und Windräder, um die Krise zu verhindern, ist blauäugig. Jedes Kind weiss heute, dass in der Schweiz zu wenig Wind bläst und dass die Solarenergie buchstäblich eine Schönwetter-Lösung ist – aber keine Lösung für die dunklen und nebligen Wintermonate.
Die Linken und Grünen wollen, dass die Energie teurer wird. Die grüne Fraktionschefin findet noch heute, das Benzin sei viel zu billig. Wenn es nach ihr ginge, müsste der Liter Benzin 5 Franken kosten. Einmal tanken für 250 Franken! Was das für eine Familie, für den Mittelstand, für die arbeitende Bevölkerung heisst, interessiert die links-grüne Wohlstandselite nicht.
Wir müssen klar festhalten: Die Krise ist hausgemacht. Wir wären gar nicht in dieser katastrophalen Lage, wenn Bundesrätin Simonetta Sommaruga ihren Job gemacht und ihre Vorgängerin Doris Leuthard uns nicht Märchen aufgetischt hätte.
Nur wenn wir uns diese Irrtümer eingestehen, können wir tragfähige Lösungen für die Zukunft finden. Dabei gilt es nicht nur, die Kernkraft einzubeziehen und jegliche Technologieverbote zu beseitigen. Wir müssen uns auch der Tatsache stellen, dass die Zuwanderung immer mehr Energie und Strom verbraucht. Auch hier stecken die Linken und Grünen den Kopf in den Sand. Die SVP macht da nicht mit: Wir stehen ein für eine verantwortungsvolle (Energie-)Politik zum Wohl der Bevölkerung und der Schweiz.