Der SVP-Sonderparteitag in Wauwil mit über 600 Delegierten und Gästen hat eindrücklich gezeigt, dass die SVP-Basis bereit ist, für die Existenz einer einheimischen, produzierenden Landwirtschaft zu…
Der SVP-Sonderparteitag in Wauwil mit über 600 Delegierten und Gästen hat eindrücklich gezeigt, dass die SVP-Basis bereit ist, für die Existenz einer einheimischen, produzierenden Landwirtschaft zu kämpfen. Ein hoher Selbstversorgungsgrad an qualitativ hochstehenden Agrarprodukten ist ein wichtiger Pfeiler der Schweizer Souveränität. Die laufenden WTO-Verhandlungen und insbesondere ein Agrarfreihandelsabkommen mit der EU gefährden deshalb nicht nur die Existenz zahlreicher Bauernfamilien in der Schweiz, sondern stehen im Widerspruch zu den Landesinteressen. Dies haben nun offenbar auch andere Parteien gemerkt. Im Parlament wird sich letztlich zeigen, ob Bundesrätin Leuthard in ihrem grenzenlosen Liberalisierungseifer gebremst werden kann, und ob den Ankündigungen der anderen Parteien auch Taten folgen.
Die SVP hat in den vergangenen Monaten in der Agrarpolitik verschiedene Pflöcke eingeschlagen. Der Bauernaufstand in Sempach von Ende August hat gezeigt, dass die Bauern diesen Weg unterstützen. Neben rasch greifenden Massnahmen zur Mengensteuerung im Milchmarkt, welche nur über eine Allgemeinverbindlichkeit abgesichert werden können, ist insbesondere die Strategie der Schweiz in Bezug auf den Freihandel zu korrigieren. Die Erfahrungen im Käsebereich, aber auch die Entwicklungen im EU-Raum zeigen, dass eine weitere Liberalisierung in Richtung grenzenloser Freihandel drastische, negative Auswirkungen auf unsere Landwirtschaft hätte. Der verfassungsmässige Auftrag an die Landwirtschaft wäre nicht mehr zu erfüllen, der heutige Selbstversorgungsgrad der Schweiz nicht aufrechtzuerhalten. Damit geht es in dieser Diskussion längst nicht mehr „nur“ um den Erhalt einer einheimischen, produzierenden Landwirtschaft, sondern um die Interessen des Landes. Dass sich die Volkswirtschaftsministerin dieser Diskussion mit dem Argument verschliesst, eine weitere Liberalisierung sei unabwendbar, ist unverständlich und bedenklich. Dank den von der SVP eingereichten und angekündigten Vorstössen, wird sich auch das Parlament mit den Kernfragen der künftigen Landwirtschaftspolitik befassen. In der Wintersession der eidgenössischen Räte findet zudem dank unserer Partei eine entsprechende Sondersession statt.
Die anlässlich des Sonderparteitags der SVP in Wauwil einstimmig verabschiedete Resolution beschränkt sich im Übrigen nicht nur auf die Bereiche Milch und Freihandel, sondern greift weitere wichtige Anliegen der Landwirtschaft auf.
Die Resolution zur Stärkung der Schweizer Landwirtschaft von Wauwil im Wortlaut
Zur Erhaltung und Stärkung der Schweizer Landwirtschaft fordert die SVP Schweiz von Parlament und Bundesrat:
Mit der Umsetzung dieser Resolution kann sichergestellt werden, dass die Schweizer Landwirtschaft den vom Volk in der Verfassung verankerten Auftrag der nachhaltigen und sicheren Versorgung der Bevölkerung mit gesunden Nahrungsmitteln, der Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlage und der Pflege der Kulturlandschaft sowie der dezentralen Besiedelung des Landes erfüllen kann.