Der Milliardenverlust der Schweizerischen Nationalbank (SNB) wirft zahlreiche Fragen auf. Das risikoreiche Vorgehen der SNB-Verantwortlichen im Zusammenhang mit der Euro-Stützung war letztlich nur…
Die dringliche Interpellation befasst sich mit dem Milliardenverlust der SNB im vergangenen Jahr und wirft diesbezüglich Fragen zu den Entscheidungsprozessen und Verantwortlichkeiten auf:
Dringliche Interpellation der Fraktion der Schweizerischen Volkspartei betreffend fragwürdiges Geschäftsgebaren der SNB
Der eigentliche Auftrag der SNB, nämlich in erster Linie die Preisstabilität sicher-zustellen, wurde in jüngerer Zeit arg ausgedehnt. Das Direktorium der SNB wie auch der Bankrat sind ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen und haben das ihnen ausgesprochene Vertrauen missbraucht. So resultierte für das Jahr 2010 ein Verlust aus dem Devisengeschäft von 26 Mrd. CHF, nachdem durch die Vervielfachung des Devisenbestands auf 240 Mrd. CHF unhaltbare Risiken eingegangen wurden. Leider ist davon auszugehen, dass die Direktionsmitglieder und der Bankrat den Präsidenten des Direktoriums als operativen Chef gewähren liessen, anstatt korrigierend einzugreifen oder zumindest Erklärungen für das fragwürdige Geschäftsgebaren zu verlangen. Die SVP vermutet, dass auch die Informationspflichten nicht erfüllt wurden. Um derart verhängnisvolle Fehlein-schätzungen in Zukunft zu verhindern, ist das Verhalten des SNB-Direktoriums zu untersuchen und evtl. zu sanktionieren. Zudem ist dem Schweizer Steuerzahler Rechenschaft abzulegen. In diesem Sinne stellen sich folgende Fragen:
Motion zur Risikobegrenzung
Im Hinblick auf die kommende Session wird auch eine Motion vorbereitet, die Massnahmen zur Risikobegrenzung im Zusammenhang mit der Tätigkeit der Nationalbank fordert. Die Unabhängigkeit der Nationalbank bezogen auf ihren Kernauftrag, der Sicherung der Preisstabilität, soll dabei erhalten bleiben. Bei Devisenkäufen sind jedoch disziplinierende Regeln und eine funktionierende Aufsicht unerlässlich. Ebenso lehnt die SVP das Eingehen von zusätzlichen Risiken, z.B. durch neue Kreditgarantien in Milliardenhöhe an den Internationalen Währungsfonds zur Stützung der angeschlagenen Euro-Staaten ab.