Wir Schweizerinnen und Schweizer können uns glücklich schätzen, dass wir selber entscheiden, wann, wie und wo wir hingehen wollen. Dafür benötigen wir eine gut ausgebaute Infrastruktur. Über 85% des Personenverkehrs, notabene auch ÖV, wird über die Strasse abgewickelt. Bahn und Strasse werden über eigene Fonds finanziert. Aus dem Strasseninfrastrukturfonds werden die Engpassbeseitigungen gespiesen, über die wir diesen Sonntag abstimmen werden. Dieses Geld kommt aus den Abgaben für die Mineralölsteuer, Vignette und der Automobilsteuer und ist bereitgestellt.
In den letzten 20 Jahren ist der Verkehr auf den Nationalstrassen um 130% gestiegen. Das Strassennetz um die Städte und Agglomerationen entlasten die stark besiedelten Gebiete. Heute verkehrt über 70% des Güterverkehrs und über 45% des motorisierten Individualverkehrs auf den Nationalstrassen, die eigentlich nur 3% des gesamten Verkehrsnetzes ausmachen. Es braucht die Engpassbeseitigung auf den Nationalstrassen, sonst fliesst der Ausweichverkehr in unsere Städte und Agglomerationen, wo viele Menschen leben, Schulen und Kindergärten sowie Altersheime sind.
Das Argument der Gegnerschaft «Mehr Strassen gleich mehr Verkehr» stammt aus den USA und kann nicht auf die Schweiz übertragen werden, weil in den USA im Gegensatz zur Schweiz die Mobilitätsinfrastruktur praktisch nur aus Strassen besteht. Unsere Autobahnen wurden in den 1960er Jahren gebaut und wir haben bis circa 1990 praktisch kein Verkehrswachstum verzeichnet. Durch das massive Bevölkerungswachstum ist der motorisierte Verkehr jedoch stark gewachsen und leider auch die Staustunden. Das ist der Grund für die Überlastung unserer Autobahnen. Diese milliardenteuren Staustunden führen unter anderem auch dazu, dass sich unsere Produkte verteuern, da wir natürlich nicht alles einfach und schnell vor der Türe haben.
Mehr Sicherheit dank Richtungstrennung
Drei der Projekte, die im Nationalstrassenausbauschritte enthalten sind, betreffen Tunnels. Dort geht es primär um die Erhöhung der Sicherheit mit Richtungstrennung sowie notwendige Sanierungen, die so oder so gemacht werden müssen. Für drei Projekte wird zusätzliches Land im Umfang von etwa 11 Fussballfelder gebraucht. Dieser Landverlust wird kompensiert, indem neue Fruchtfolgeflächen ausgeschieden werden.
Aus all diesen Gründen müssen wir am 24. November zum Ausbauschritt 2023 für die Nationalstrassen JA sagen. Denn wir alle wollen Sicherheit und den Verkehr weiterhin auf den Hauptschlagadern rund um die Städte und Regionen!