Der heute vom Bundesrat in die Vernehmlassung gegebene Systemwechsel vom Schuldnerprinzip zum Zahlstellenprinzip im Bereich der Verrechnungssteuer wirft aus Sicht der SVP verschiedene Fragen auf.
Der heute vom Bundesrat in die Vernehmlassung gegebene Systemwechsel vom Schuldnerprinzip zum Zahlstellenprinzip im Bereich der Verrechnungssteuer wirft aus Sicht der SVP verschiedene Fragen auf. Insbesondere darf dieser Schritt nicht dazu führen, dass nun auch das Bankkundengeheimnis im Inland untergraben wird.
Der Übergang vom Schuldnerprinzip zum Zahlstellenprinzip im Bereich der Verrechnungssteuer kann zwar gewisse Standortnachteile auf dem Kapitalmarkt beseitigen, in der vorgeschlagenen Form dürfte er aber für viele kleine und mittlere Banken zu einem beträchtlichen, zusätzlichen Aufwand führen. Zudem erfolgt der Übergang nicht konsequent (z.B. Dividenden im Inland), was fiskalisch begründet wird. Die SVP kritisiert im Weiteren, dass mit der vorgesehenen „freiwilligen“ Meldung das Bankkundengeheimnis im Inland unter Druck geraten wird, was es klar zu verhindern gilt.
Der Zeitpunkt der Vorlage ist unglücklich gewählt, da sich bereits verschiedenste für den Finanzmarkt relevante Geschäfte im politischen Entscheidungsprozess befinden und eine Abstimmung zwischen den einzelnen Vorlagen aus Sicht der SVP nur ungenügend gegeben ist. Die SVP wird den heute vom Bundesrat beschlossenen Vernehmlassungsentwurf deshalb einer kritischen Beurteilung unterziehen und allenfalls alternative Vorschläge unterbreiten. Auf jeden Fall Hand bieten wird die SVP zu einer Verlängerung der Verrechnungssteuer-Befreiungen für sogenannte Bail-in Bonds, CoCos usw., welche für die Umsetzung der regulatorisch bedingten Kapitalanforderungen der Banken notwendig sind.