Die SVP hat heute anlässlich einer Medienkonferenz ihr neues Positionspapier „Berufswelt und Volksschule“ den Medien und der Öffentlichkeit vorgestellt. Das duale Berufsbildungssystem mit soliden…
Die SVP hat heute anlässlich einer Medienkonferenz ihr neues Positionspapier „Berufswelt und Volksschule" den Medien und der Öffentlichkeit vorgestellt. Das duale Berufsbildungssystem mit soliden, anspruchsvollen und praxisorientierten Berufslehren als zentrales Element ist das bewährte Mittel gegen Jugendarbeitslosigkeit. Die Berufstauglichkeit muss im Mittelpunkt der Ausbildung stehen und nicht akademische Abschlüsse. Die Jugendarbeitslosigkeit in Spanien liegt bei 55 Prozent, im EU-Durchschnitt ist jeder vierte Jugendliche arbeitslos, in der Schweiz liegt die Jugendarbeitslosenquote hingegen lediglich zwischen 3 und 4 Prozent. Das Erfolgsmodell der Schweiz ist allerdings durch Fehlentwicklungen in der Volksschule gefährdet. Diese gilt es zu stoppen.
Von Beginn an wurde bei der Erarbeitung des vorliegenden Positionspapiers die Wirtschaft, d.h. die Unternehmen als zentrale Akteure im Rahmen des Schweizer Berufsbildungssystems, eng eingebunden. Es wurden insbesondere ausführliche und vertiefte Gespräche mit Lehrmeistern und Lehrlingsverantwortlichen von namhaften Schweizer Unternehmen geführt. Die Praktiker bestätigen, dass die Fähigkeiten (inklusive handwerkliches Können), das Wissen, die Leistungsbereitschaft und das Durchhaltevermögen der Volksschulabgänger deutlich abnehmen und damit deren Chancen für eine erfolgreiche Berufsausbildung sinken. Auf Grundlage der erwähnten Interviews entstand eine erste Fassung des Papiers „Berufswelt und Volksschule", welche den Kantonalparteien und diversen Gewerbebetrieben in die Vernehmlassung gegeben wurde. Da in der französischsprachigen Schweiz teilweise andere Rahmenbedingungen herrschen bzw. eine andere Entwicklung im Bereich des Schul- und Berufsbildungssystems stattgefunden hat, wurde die französische Fassung des Papiers entsprechend adaptiert und auf die Verhältnisse in der Suisse Romande angepasst.
Die Problemanalyse hat ergeben, dass bereits in der Grundkonzeption wie auch in der Umsetzung der Lehrerausbildung aber auch im Unterricht an der Volksschule Fehlentwicklungen im Gange sind. Diese sind zu stoppen und zu korrigieren, damit die Volksschule wieder ein starkes Fundament für unsere Jugend und deren berufliche Zukunft schaffen kann. Hier einige der wichtigsten Forderungen:
Einerseits ist der Beruf des Lehrers aufzuwerten, indem dieser mehr Verantwortung aber auch Gestaltungsmöglichkeiten erhält. Andererseits müssen die Schülerinnen und Schüler besser auf den nächsten wichtigen Lebensabschnitt, nämlich die erfolgreiche Absolvierung einer Berufsausbildung, vorbereitet werden. Insbesondere die Wirtschaft benötigt dringend bedarfsgerecht ausgebildeten Nachwuchs, um im Wettbewerb bestehen zu können. Das Fundament für überdurchschnittlich befähigte Berufsleute muss aber bereits in der Volksschule gelegt werden.
Am 15. Juni wird die SVP einen Sonderparteitag zum Thema Berufswelt und Volksschule durchführen, der selbstverständlich auch weiteren bildungspolitisch interessierten Kreisen offensteht. Dort werden dieses Papier sowie ein Bildungsmanifest der SVP zur Diskussion gestellt.