Vertreterinnen und Vertreter der Gastrobranche, des Fitnessgewerbes, von Eventveranstaltern, Dienstleistungsbetrieben und der bürgerlichen Parteien FDP, SVP und «Die Mitte» werden Ihnen schildern, wie und weshalb die Massnahmen des Bundesrats ihnen allen grosse Probleme be-scheren. Sie alle lehnen die Verlängerung dieser Massnahmen, wie sie der Bundesrat am 19. Januar beschlossen hat, entschieden ab. Gemeinsam fordern wir die sofortige Aufhebung der Corona-Massnahmen.
von Hans-Ulrich Bigler, Direktor Schweizerischer Gewerbeverband sgv
Ich möchte mich auf drei Aspekte konzentrieren: Homeoffice-Pflicht, Quarantäne und Isolation. Der Schweizerische Gewerbeverband erachtet eine generelle Homeoffice-Pflicht nach wie vor als nicht zielführend. Im Zuge der Covid-Krise haben jene Unternehmen, bei denen dies sinnvoll und möglich ist, längst individuelle Regelungen eingeführt. Doch in manchen Branchen ist Homeoffice schlicht nicht durchsetzbar. Ausserhalb der Dienstleistungsbranche ist Telearbeit für zahlreiche Betriebe schlicht keine Option. Wir fordern deshalb, dass die Homeoffice-Pflicht aufgehoben wird – sie schadet dem Gewerbe.
Weiter fordern wir auch, dass Quarantäne- und Isolationsmassnahmen aufgehoben werden. Wie schon unter dem Homeoffice leidet das Gewerbe auch unter diesen Massnahmen massiv. Die Frequenzen in der Gastronomie, aber auch in der Firnessbranche, um nur zwei Beispiele zu nennen, sind massiv zurückgegangen: Das Gewerbe leidet. Die Gründe sind klar: Wer nicht am Arbeitsplatz tätig ist, isst am Mittag auch nicht im nahegelegenen Restaurant. Fast 70 Prozent der Gastrobetriebe arbeiten deshalb zurzeit defizitär. Mit der Einführung der Zertifikatspflicht hat sich die Lage für viele erst recht verschärft. Und dies nicht nur in der Gastronomie: Wer nicht zur Arbeit fährt, besucht danach auch nicht sein Fitness-Studio gleich um die Ecke. Auch hier sind Umsatzeinbrüche die Folge.
Die drei erwähnten Massnahmen – Homeoffice-Pflicht, Quarantäne und Isolation – schaden den Unternehmen. Isolation und Quarantäne sollen deshalb wegfallen, denn die Personen – gerade auch die unzähligen Arbeitnehmenden, die ohne Symptome zum zuhause bleiben gezwungen werden – sie alle werden in der Wirtschaft gebraucht.
Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben sich betreffend Homeoffice-Pflicht gefunden. Eine reine Empfehlung ist heute ausreichend – eine Pflicht braucht es nicht. Unsere KMU wissen nach bald zwei Jahren der Pandemie sehr gut, wie sie Ansteckungen im Unternehmen nach Möglichkeit verhindern und damit ihren Betrieb aufrechterhalten können: Mit der Umsetzung ihrer bewährten Schutzkonzepte. Sie setzen diese tagtäglich um. Im Interesse ihrer Angestellten, ihrer Kunden – und in ihrem eigenen Interesse. Denn sie setzen alles daran, diese Krise möglichst unbeschadet zu überstehen. Und darum muss es schliesslich bei allen Corona-Massnahmen gehen. Dass wir gemeinsam durch diese Krise kommen.