Mobilität von Menschen und Gütern ist nicht Folge, sondern Grundlage unseres Wohlstands. Tatsächlich finden über 70 Prozent des Güterverkehrs auf der Strasse statt. Doch auf unseren Autobahnen kommt man kaum mehr vorwärts: Die Staustunden haben sich in nur 10 Jahren auf über 48’000 Stunden verdreifacht – was Kosten von über 1 Milliarde Franken verursacht. Haupttreiber dafür ist die masslose Zuwanderung, die unser Strassennetz an die Kapazitätsgrenze bringt.
Deshalb stimmen wir am 24. November über den längst fälligen Ausbauschritt des Autobahnnetzes ab. Linksgrüne Ideologen bekämpfen die Vorlage zwar erbittert. Aber auch sie sind auf gut ausgebaute Strassen angewiesen – oder haben Sie schon einmal jemanden gesehen, der eine Wärempumpe oder eine Solaranlage mit dem Lastenrad transportiert?
Bei der Abstimmung vom 24. November 2024 haben wir Stimmbürgerinnen und Stimmbürger es in der Hand, ob wir in eine verkehrspolitische Sackgasse fahren, oder ob wir in der Schweiz endlich wieder zusammen vorwärtskommen. In der Vorlage geht es um fünf wesentliche Punkte:
1. Entlastung der Ortschaften
Die Engpassbeseitigung auf den Nationalstrassen schützt uns alle vor Ausweichverkehr in den Ortschaften. Der Strassenverkehr muss auf der Autobahn konzentriert werden, damit der Verkehr nicht durch Wohngebiete fliesst. Dadurch werden die bewohnten Gebiete freigehalten von unnötigen, störenden und schädlichen Stau-, Lärm- und Umweltbelastungen sowie von Sicherheitsrisiken, die durch ein zu hohes Verkehrsaufkommen verursacht werden.
Fakten dazu: Im Halbjahr nach der Eröffnung der dritten Tunnelröhre des Gubrist bei Zürich hat der Verkehr auf den Teilen des nachgelagerten Strassennetzes, die typischerweise als Ausweichrouten für den Gubrist gelten um bis zu 20% abgenommen. Gleichzeitig haben das Stauaufkommen und das Unfallrisiko im Gubrist massiv abgenommen.
2. Engpassbeseitigung erhöht Verkehrssicherheit
Nationalstrassen sind die sichersten Strassen in der Schweiz – und dies, obwohl sie das grösste Verkehrsvolumen bewältigen. Die Beseitigung von Engpässen macht sie sogar noch sicherer. Die Zahl der Unfälle kann verringert werden und die Rettungskräfte haben eine sicherere Durchfahrt. Durch die Beseitigung der Engpässe auf den Nationalstrassen und die Entlastung der Ortschaften von übermässigem Verkehr steigt zudem auch die Verkehrssicherheit in den Städten, Agglomerationen und Dörfern.
Fakten dazu: Die Nationalstrassen konzentrieren 41% des gesamten Strassenverkehrs und 74% des Strassengüterverkehrs, aber nur 14% der Unfälle finden auf ihnen statt. Auf Nationalstrassen gab es 2023 «nur» etwa 7’500 Unfälle, während es auf den übrigen Strassen fast 46’000 Unfälle waren.
3. Strasse und Schiene gehören zusammen
Nur ein Zusammenspiel aller Verkehrsträger bringt uns sicher vorwärts und gewährleistet die Versorgungssicherheit mit den wichtigsten Gütern. Die einseitige Konzentration auf nur ein Verkehrsmittel ist weder realistisch noch zielführend. Die alte Denkweise «Strasse gegen Schiene» gehört endgültig der Vergangenheit an. Stattdessen müssen die Verkehrsträger als komplementär, sich gegenseitig ergänzend und zusammenwirkend gedacht werden, um zukunftsfähige Mobilitätslösungen zu entwickeln.
Denn weder die Strassen noch die Eisenbahnen könnten die gesamte Mobilität der Schweiz alleine bewältigen. Bei beiden Verkehrsträgern herrschen Engpässe vor. Und dies meist zur gleichen Zeit und am gleichen Ort: Während dem morgendlichen Arbeitsverkehr sind zum Beispiel sowohl die Strassen verstopft als auch die Züge überfüllt.
Eine Verlagerung von der Strasse auf die Schiene im grossen Stil ist schlichtweg unmöglich, da dafür ein enormer Ausbau der Transportkapazitäten nötig wäre. Stattdessen muss sowohl auf der Strasse als auch auf der Schiene in eine bedarfsgerechte Weiterentwicklung investiert werden.
Fakten dazu: Am gesamten Personenverkehr in der Schweiz hatten Personenwagen 2021 einen Anteil von 74%. Die Eisenbahn kam hingegen nur für 11% der zurückgelegten Personenkilometer auf.
4. Unterhalt und Engpassbeseitigung
Unsere Verkehrsinfrastruktur ist über 60 Jahre alt, und daher nicht auf die Bedürfnisse der durch die masslose Zuwanderung massiv gewachsenen Bevölkerung ausgelegt. Sie stösst bereits heute an ihre Grenzen und ist teilweise veraltet. Deshalb muss die Infrastruktur ständig unterhalten und dringend modernisiert werden.
Der Unterhalt und die Beseitigung von Engpässen sind dabei zentral. Dies verhindert unnötigen Stau und Ausweichverkehr und stellt sicher, dass die Nationalstrassen auf dem neusten Stand und dadurch sicher und zuverlässig sind.
Fakten dazu: Unser Nationalstrassennetz wurde grösstenteils in den 1960er bis 1980er Jahren gebaut und ist demnach nicht auf die heutige Bevölkerung von über 9 Millionen Menschen ausgelegt. Damals lebten in der Schweiz knapp 5.3 Millionen Menschen.
5. Schonung des Kulturlands
Die Vorlage führt zu keinem Kulturlandverlust. Wo Nationalstrassenabschnitte erneuert werden, muss beanspruchtes Kulturland kompensiert werden.
Fakten dazu: Für die vorliegenden Projekte ergibt sich ein Flächenbedarf von lediglich acht Hektaren. Wo für die Nationalstrassen Fruchtfolgeflächen beansprucht werden, sind diese im gleichen Umfang und unter Berücksichtigung der Qualität mit Unterstützung der betroffenen Kantone zu kompensieren. Alleine das Bevölkerungswachstum verschlingt täglich rund 6 Hektaren.
Die Abstimmungsvorlage umfasst insgesamt sechs Teilprojekte in den verschiedenen Landesregionen. Die Projekte sollen einerseits Engpässe beseitigen und andererseits den Verkehrsfluss auf den Nationalstrassen verbessern. Damit wird die Sicherheit im Strassenverkehr erhöht und die Lebensqualität der Bevölkerung in den Städten, Agglomerationen und ländlichen Gemeinden massiv gesteigert. Um unseren Wohlstand zu erhalten, müssen wir vorwärtskommen. Deshalb stimmen Sie für ein JA zur Sicherung der Nationalstrassen.