Wenn ich über unser Land nachdenke, erinnere ich mich oft an eine Zeile aus dem Werke Gottfried Kellers: „Alles Grosse und Edle ist einfacher Art". Das schö-ne Wort unseres Nationaldichters ist…
Wenn ich über unser Land nachdenke, erinnere ich mich oft an eine Zeile aus dem Werke Gottfried Kellers: „Alles Grosse und Edle ist einfacher Art“. Das schö-ne Wort unseres Nationaldichters ist nicht auf die Schweiz gemünzt. Aber es bringt das Wesen unserer Heimat absolut treffend zum Ausdruck. Dieser Aus-spruch ist so schweizerisch, dass man damit einem Fremden gut unsere Schwei-zer Mentalität, unser Selbstverständnis, unsere Institutionen und unsere Staats-idee erklären könnte:
Die Schweiz hat nie nach äusserer Grösse gestrebt, nie nach Macht und Einfluss. Pomp und Pathos liegen uns fern, leeren Parolen sind wir abhold. Das schlichte Schweizerkreuz zierte schon unsere Fahne, als unsere Nachbarn noch Königs- und Kaiserkronen im Wappen führten. Rechtstaatlichkeit und Bürgerrechte waren bei uns schon lange Tatsache, als in Nachbarstaaten noch Autokraten per Dekret regierten. Und wir halten auch jetzt an der Bürgerfreiheit fest, da die EU an Gip-feltreffen unter Polizeischutz an einer Verfassung arbeitet und ihren Völkern im Streben nach Macht und Grösse noch mehr Rechte wegnimmt.
Auf dem Parkett der grossen Diplomatie fand und findet man uns nicht, aber un-sere Produkte werden in der ganzen Welt nachgefragt. Wenn andere Staaten in Kriegen ihre Siege und Helden feiern, kümmert sich unser rotes Kreuz um die Opfer – bis zum heutigen Tag.
Die Schwielen an den Händen von Arbeitern, Handwerkern und Bauern galten und gelten bei uns mehr als protziger Luxus. Die Freiheit des Einzelnen und un-seres Landes zählen mehr als nationale Machtentfaltung. Die freiheitliche Traditi-on ist uns mehr wert als die berühmten Konstrukte weltfremder Philosophen: Die Schweiz ist langsam über Jahrhunderte gewachsen, wurde von unten nach oben geschaffen und organisiert. Jeder Schweizer ist zuerst Gemeindebürger. In der Gemeinschaft der Gemeinde ist er eingebunden, politisch und gesellschaftlich. Da kann er bestimmen, direkt an der Gemeindeversammlung, da kann er Leute wählen, die er aus nächster Nähe kennt. Und jeder Gemeindebürger ist Kantons-bürger. Auch da kann er bestimmen. Und er ist Bürger der schweizerischen Eid-genossenschaft, auch da ist er Gesetzgeber. Das ist eine geschichtlich gewachse-ne Sicherung gegen Zentralismus und staatliche Übermacht. Auch hier sehen wir: die einfachen bürgernahen Regelungen haben wir den komplexen Bürokra-tenlösungen vorgezogen.
Die Schweiz glänzte nie durch Glanz, aber die Schweiz glänzt trotzdem – stets durch Leistung, Sauberkeit, Ordnung, Freiheit und Friedfertigkeit. Ja, wir sind einfacher Art. Ein fleissiges, nüchternes und auch wehrbereites Volk, welches gerade durch seine Schlichtheit und Einfachheit Einmaliges erreicht, erschafften und erhalten hat.
Ruhmsüchtige und Weltverbesserer verachten die Schweiz
Allerdings fiel es nicht immer allen leicht, bescheiden zu sein. Das zeigt uns die Geschichte: Immer wieder blendete der Glanz staatlicher Grösse auch bei uns Karrieristen, Unzufriedene und Weltverbesserer. Sie empfanden Enge in unserer Schweiz und träumten von Ruhm und historischen Taten. Von der französischen Revolution und von Napoleon liessen sie sich verführen und stürzten damit das Vaterland in blutige Wirren und ins Elend. Während des ersten Weltkrieges be-eindruckte das Deutsche Kaiserreich. Glücklicherweise mahnte damals der be-sonnene Carl Spitteler in seiner berühmten Rede „Unser Schweizer Standpunkt“ zur Rückbesinnung auf die Werte der Schweiz.
Eine solche Rückbesinnung ist auch heute nötig. Die Linke der 68er-Generation erkor die Demontage unserer Heimat zum Parteiprogramm. Alles was uns lieb und teuer war, wurde in den Dreck gezogen. Alles was unserer Freiheit und un-serem Erfolg zu Grunde liegt, wurde herabgewürdigt, verlacht, verspottet:
Die einfache Schweizer Art gilt Linken und Heimatverdrossenen als provinziell und hinterwäldlerisch. Junge Chaoten schrien 1968: „Macht aus dem Staat Gur-kensalat“. Heute redigieren sie unsere Zeitungen und kontrollieren Radio und Fernsehen, sitzen sie in den Chefetagen unserer Verwaltung, besetzen Posten an unseren Gerichten und haben Einsitz in den Kantonsregierungen. Und einer sitzt sogar im Bundesrat. Sie leben von unserem Land, aber sie leben nicht für, son-dern gegen unser Land.
Gut bezahlte linke Staatskünstler erklärten 1992 an der Weltausstellung in Sevil-la: „Die Schweiz existiert nicht“. Linke Historiker und Intellektuelle, auch sie zu-meist von uns Steuerzahlern fürstlich entlöhnt, verdrehen seit Jahren unsere Ge-schichte. Sie sekundierten die üblen Verleumdungen und Beschimpfungen aus-ländischer Kreise gegen jene Frauen und Männer der Schweiz, die während der dunklen Zeit des zweiten Weltkrieges unsere Freiheit bewahrt haben.
Linke Friedensforscher aus dem EDA, die unsere Armee am liebsten abschaffen würden, schicken junge Schweizer auf Schlachtfelder ans Ende der Welt. Beam-tete Salonsozialisten schnöden über unternehmerische Tüchtigkeit und schöpfen den vom Volk erschaffenen Ertrag mit Steuern, Abgaben und Gebühren ab. Die Modernen empfehlen uns Bücklinge und Kniefälle nach allen Seiten und wollen uns an die EU verraten. Die Weltoffenen bejubeln die Einwanderung und Über-fremdung. Die Schönredner erklären Verwahrlosung zur urbanen Lebensform. Die Toleranten verharmlosen die Kriminalität. Die Differenzierten dulden den Missbrauch unserer Institutionen. Die Kuschelpädagogen konfrontieren unsere Jugend in der Schule mit Gewalt und Pornographie statt mit Algebra und Gram-matik. Und die Fortschrittlichen wollen unsere Volksrechte mit Verweis auf schwammige Regeln eines so genannten Völkerrechts einschränken.
SVP-Heimatliebe statt linker Luftballon-Patriotismus
Weil Wahljahr ist und das Volk von politischer Weltmannssucht nicht viel hält, weil das Volk sich der grossartigen Vorzüge unseres neutralen und direktdemo-kratischen Kleinstaates bewusst ist, flüchten sich altbekannte Nestbeschmutzer und notorische Heimatverächter nun plötzlich in die patriotische Symbolik.
Selten ist der Unterschied zwischen Schein und Sein, zwischen Symbol und Sub-stanz so gross wie in der Politik. Und in der Politik war er selten so ausgeprägt wie in diesem Frühsommer:
Symbole sind nur von Bedeutung, wenn sie etwas symbolisieren. Stellen Sie sich nur vor, unsere Wahlplattform, die unser Schweizerkreuz auf dem Buchdeckel trägt, hätte nur leere Seiten. Unser Programm ist der Unterschied zum leeren Fassadenpatriotismus von linken Politikern und Boulevardpresse. Denn wirklicher und wahrer Patriotismus heisst Aufstehen und Einstehen für die Schweiz. Jeder-zeit. Auch im Gegenwind, auch bei Medienschelte, auch wenn es unangenehm, anstrengend und hart ist. Auch dann, wenn man alleine dasteht. Heimatliebe ist nicht die Geste im Scheinwerferlicht einer Medienkampagne. Heimatliebe heisst kämpfen für eine freie, freiheitliche und schweizerische Schweiz.
Wir beobachten zurzeit einen absurden linken Luftballon-Patriotismus, der sich im medialen Winde wiegt und platzt, sobald das Umfeld dornenreich wird. Das ist Chilbi. Ich habe nichts gegen Karneval, aber ich störe mich an Etikettenschwindel und Falschheit.
Und ich bin in Sorge. In Sorge deshalb, weil jedem wirklichen Patrioten klar sein muss: Das Gift der 68-Ideologie frisst an der Substanz der Heimat, nagt am Fun-dament unseres Erfolges. Nur wenn wir die sozialistischen, antiautoritären und multikulturellen Experimente beenden, können wir bewahren und weitergeben, was die Schweiz auszeichnet. Die Schweiz ist ohne Schweizer Werte und Tugen-den undenkbar. Deshalb braucht die Schweiz mehr SVP. Denn die SVP ist nicht einfach nur eine gewöhnliche Partei, die um Sitze und Pöstchen kämpft. Die SVP ist mehr. Wir sind eine Bewegung des Volkes für das Volk. Wir sind die Volksbe-wegung für eine schweizerische Schweiz, wir sind die Volksbewegung für Freiheit und Vaterland!
Wir wollen eine Gemeinschaft, die zusammensteht. Wir wollen, dass die Fleissi-gen die Früchte ihrer Arbeit geniessen können. Wir wollen, dass die Innovativen Freiraum für Ideen haben. Wir wollen, dass wir Bürger weiterhin selbst über die Geschicke unseres Landes bestimmen können. Wir wollen, dass auch die Schwächsten Schutz finden: Die Alten, die soviel für den Wohlstand dieses Lan-des geleistet haben, sollen auf den Strasse keine Angst mehr haben müssen.
Unsere Kinder sollen in der Schule auf ihre Zukunft als verantwortungsvolle Staatsbürger vorbereitet werden. Frauen und Mädchen sollen sich nicht einem fremdländischen Verhaltenskodex unterwerfen müssen. Die vom Schicksal hart Getroffenen sollen sich auf gesunde Sozialwerke verlassen können, die gegen den Missbrauch gesichert sind. Wir stehen für einander ein, wir leben unsere Heimat, wir lieben unsere Heimat.
Die Schweiz ist unsere Aufgabe, die Schweiz ist unser Schicksal. Denn wir haben nur eine Heimat, wir haben nur ein Zuhause – unsere Schweiz! Tragen wir Sorge zu ihr! Für uns, für unsere Kinder und Enkelkinder!