Zur Unabhängigkeit gehört der freie Bauernstand

Keine Angst, ich werde Ihnen keine Landwirtschaftskunde geben. Aber ich werde versuchen Ihnen aufzuzeigen, warum es in der Schweiz die Landwirtschaft braucht. Und dass wir Bauern brauchen, die das Land bewirtschaften und hervorragende Nahrungsmittel herstellen, anstatt Schmetterlinge zu zählen.

Marcel Dettling
Marcel Dettling
Nationalrat Oberiberg (SZ)

Alle sprechen immer vom Selbstversorgungsgrad. Dieser liegt bekanntlich in der Schweiz bei ca. 55 % – Tendenz sinkend. Aber haben Sie sich schon einmal vorgestellt, was dies überhaupt heisst? Dies bedeutet nichts anderes, als dass im Ernstfall nur jeder 2. Einwohner der Schweiz zu Essen hat. Sie können den Test an Ihrem Tisch selber machen, wer nun im Ernstfall zu Essen bekäme und wer nicht.

Nun, wir hoffen alle, dass es nie zu einem solchen Ernstfall kommt. Nichts desto trotz, die Aufgabe des Staates muss es sein, auch für den Ernstfall bereit zu sein. Leider ist davon im Parlament nicht viel zu spüren. Man spricht lieber von offenen Grenzen. Bei den Liberalen heisst es: Wir haben genug Geld in der Schweiz, wir können es uns leisten, alles zu importieren. Von der linken Seite heisst es: Ihr seid sowieso nur Umweltverschmutzer. Die Ökobilanz ist besser, wenn wir alles mit dem Flieger in die Schweiz bringen. Und die CVP macht das, was Sie am besten kann: Sie schaut sich um, wer gerade zuhört und spricht dann entsprechend.

Somit sind wir – die SVP – die einzige Partei in der Schweiz, welche für die Versorgungssicherheit und somit für eine starke und produzierende Landwirtschaft einsteht.

An den folgenden Beispielen möchte ich Ihnen aufzeigen, warum dies so ist. Nehmen wir das Thema Gewässerschutz. Ein Durchaus wichtiges politisches Thema. Ein Thema, welches uns die nächsten Jahre noch viel Kopfzerbrechen bereiten wird. Nicht nur der Landwirtschaft, sondern auch allen Grundstückbesitzer, welche ein Wohnhaus oder eine Geschäftsliegenschaft in der Nähe eines Gewässers bauen möchten.

Die Landwirtschaft trifft es mächtig. So fallen in den nächsten knapp 20 Jahren dem übertriebenen Gewässerschutz ca. 20‘000 Hektar bestes Kulturland zum Opfer. Damit Sie sich ein Bild machen können, was das in der Praxis heisst: Dies entspricht der Fläche von ca. 400‘000 Einfamilienhäusern. Rechnen wir dann noch die Fläche dazu, um welche jährlich der Wald in der Schweiz zunimmt, so sind es in 20 Jahren nochmals 20‘000 Hektaren. Also nochmals ca. 400‘000 Einfamilienhäuser. Total macht das eine Fläche von 800‘000 Einfamilienhäusern. Ohne dass überhaupt ein Haus gebaut wurde. Land, das verloren geht, weil die Politik in den vergangenen Jahren die falschen Akzente gesetzt hat.

Nun aber, was hat das mit der Unabhängigkeit unseres Landes zu tun?

Ich kann es Ihnen erklären, geschätzte Damen und Herren. Mit jedem Quadratmeter Land, den wir so verlieren, sind wir auf Importe angewiesen. Denn noch mehr Lebensmittel in der Schweiz zu produzieren, das geht zurzeit nicht. Das ist politisch – leider – so gewollt!

Die Konsequenz daraus ist klar: der Selbstversorgungsgrad wird weiter sinken. Das heisst, irgendwann hat dann im Ernstfall nur noch jeder 3. zu Essen und nicht mehr jeder 2., wie es heute der Fall ist. Unter dem Strich werden wir völlig unbewusst immer abhängiger von anderen Ländern. Das ist brandgefährlich!

Drei Sachen sind elementar wichtig für einen funktionierenden, unabhängigen Staat:

  • Die Bevölkerung braucht Sicherheit. Dies erfüllt die eigene – neu 100‘000 Mann starke – Armee zusammen mit den rund 18‘500 Polizisten.
  • Die Bevölkerung braucht Essen. Dies erfüllt die eigene Landwirtschaft mit den knapp 52‘263 Familienbetrieben.
  • Die Bevölkerung braucht Arbeit. Dies erfüllen unsere 580‘391 KMU Betriebe in der Schweiz, zusammen mit den 1‘563 Grossfirmen.

Liebe Landsleute, es käme uns niemals in den Sinn, unsere Sicherheit in die Hände von ausländischen Staaten zu legen. Ebenso wenig dürfen wir die Ernährungssicherheit in die Hände von ausländischen Staaten geben.

Ein Blick über die Landesgrenze hinaus zeigt ein deutliches Bild: So kam es kürzlich in Frankreich zu Protesten, weil Chinesen mehrere Tausend Hektaren Landwirtschaftsland kauften. Oder ganz aktuell hat Russland beschlossen, jährlich 200‘000 Hektaren Land, das zurzeit nicht landwirtschaftlich nutzbar ist, für die Agrarproduktion zurückzugewinnen. So sollen bis im Jahre 2030 2,31 Millionen Hektaren Landwirtschaftsland zusätzlich bewirtschaftet werden können.

Es zeigt, andere Länder denken an die Nahrungsmittelversorgung der eigenen Bevölkerung und planen die Zukunft. Wenn wir unabhängig bleiben wollen, dürfen wir die Versorgung der Bevölkerung nicht derart vernachlässigen. Die Politik darf die Landwirte nicht länger Schmetterlinge zählen lassen! Sie sehen: dringender Handlungsbedarf ist angesagt. Eine freie, unabhängige Schweiz braucht freie Bauern, die wieder produzieren können.

Für einen freien Bauernstand setze ich mich ein und für die SVP, die einzige Partei in der Schweiz, welche für die Unabhängigkeit und Freiheit einsteht.

Marcel Dettling
Marcel Dettling
Nationalrat Oberiberg (SZ)
 
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