Vernehmlassung

Revision der Maturitäts-Anerkennungsverordnung und der Verwaltungsvereinbarung über die Anerkennung von Maturitätszeugnissen

Die SVP lehnt die Revision der Verordnung in der vorliegenden Form ab. Die Vorlage ist nicht geeignet, die Qualität der gymnasialen Bildung zu erhöhen, sondern birgt im Gegenteil die Gefahr, die Gymnasien von ihrer Kernaufgabe abzulenken.

Für die SVP muss das Ziel einer Revision der MAV darin bestehen, die Qualität der gymnasialen Maturität zu stärken und so den prüfungsfreien Hochschulzugang weiterhin zu gewährleisten. Dies ist in einer Zeit, in der das durchschnittliche Wissen und Können von Studienanfängern spürbar abgenommen hat, von entscheidender Bedeutung.

Die Festlegung von Mindestanforderungen in Erstsprache und Mathematik (Art. 21), die stärkere Gewichtung und Ausweitung der Maturitätsprüfungen (Art. 26, Variante 1) und strengere Bestehensnormen (Art. 28, Variante 2) weisen zwar in die richtige Richtung, gehen aber noch zu wenig weit. Es ist auch zu begrüssen, dass ausschliesslich Informatik sowie Wirtschaft und Recht in den Katalog der verbindlichen Grundlagenfächer zusätzlich aufgenommen worden sind (Art. 13).

Andererseits legt der vorliegende Entwurf den Schulen neue, unnötige Belastungen und Auflagen auf. Die Einführung transversaler Themen (Art. 22) wirkt unausgereift: Es ist absehbar, dass die fragmentierte Zuständigkeit zu hohem Koordinationsbedarf führen und Ressourcen zulasten des Fachunterrichts abschöpfen wird. Ebenso unnötig ist die Verpflichtung der Gymnasien, Einsätze zugunsten des Gemeinwohls zu organisieren (Art. 25). Weiter werden die Gymnasien ohne nähere Eingrenzung zur Sicherstellung der Chancengerechtigkeit verpflichtet (Art. 6): So wären sogar unterschiedliche Leistungsanforderungen für wirkliche oder vermeintliche Benachteiligte nicht ausgeschlossen. Das Maturitätsniveau würde auf diese Weise weiter geschwächt.

Die gymnasiale Maturität auf die Herausforderungen der Zukunft ausrichten

Die gymnasiale Bildung ist verstärkt auf die Bedürfnisse der Arbeitswelt von morgen auszurichten. Dafür müssen zukunftsweisende Fächer stärker gewichtet und die soft skills der Studierenden vermehrt gefördert werden.

Der beste Weg, das Bildungsniveau zu sichern, besteht darin, auf verbindliche Anforderungen zu setzen. Von einer Vergleichbarkeit der gymnasialen Abschlüsse in der Schweiz kann heute nicht die Rede sein. Unrealistisch hohe Maturitätsquoten schwächen nicht nur das gymnasiale Niveau, sondern das duale Bildungssystem insgesamt.

Mindestanforderungen in Schlüsselfächern wie Erstsprache und Mathematik sind bedingungslos durchzusetzen. Insgesamt ist eine Stärkung der MINT-Fächer umzusetzen, um den innovativen und wertschöpfungsintensiven Sektor der Schweizer Volkswirtschaft mit Fachkräften versorgen zu können. Vergleichbare Anforderungen sind über den Rahmenlehrplan zu definieren, in dem die zwingend zu erreichenden Lernziele konkret und verbindlich festzulegen sind. Der Entwurf, den die Projektgruppe der EDK kürzlich zur Konsultation vorgelegt hat, verfehlt dieses Ziel jedoch weitgehend. Darum braucht es strengere Richtlinien in der MAV (Art. 11).

 
Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten und Zugriffe auf unsere Webseite analysieren zu können. Ausserdem geben wir Informationen zur Nutzung unserer Webseite an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter.Details ansehen Details ansehen
Ich bin einverstanden