Die SVP begrüsst zwar, dass die altrechtlich erworbenen Titel aktualisiert werden können und eine gewisse Anerkennung durch diese Aktualisierung erreicht werden kann. Aus bildungspolitischer Perspektive ist aber diese Entwicklung der Akademisierung der Pflegeberufe nicht zu befürworten.
Die SVP begrüsst zwar, dass die altrechtlich erworbenen Titel aktualisiert werden können und eine gewisse Anerkennung durch diese Aktualisierung erreicht werden kann. Aus bildungspolitischer Perspektive ist aber diese Entwicklung der Akademisierung der Pflegeberufe nicht zu befürworten.
Für die SVP ist es nicht nachvollziehbar, wie mit dieser Akademisierung der Pflegeberufe höhere Qualität und Quantität erreicht werden kann. Ein Titel, vor allem wenn er inzwischen akademisch ist und daher eine Gewichtung der theoretischen und wissenschaftlich ausgerichteten Ausbildung impliziert, sagt rein gar nichts über die Qualität zu Gunsten der Patienten aus. Hoch qualifiziert zu sein, hat nicht mit dem Titel zu tun, sondern mit den dahinterstehenden Persönlichkeiten und deren Fähigkeiten. Auch ist nicht klar, wie dem Fachkräftemangel damit begegnet werden kann, da mit dieser Akademisierung nur die Titel ändern und schlimmstenfalls die praxisorientierte Ausbildung vernachlässigt wird, aber keinesfalls ausserhalb der Statistik eine Veränderung stattfindet. Es scheint so, dass es eigentlich nur um eine Formalisierung, internationale Vereinheitlichung und Reglementierung geht, welche letztendlich kontraproduktiv und kostentreibend ist, sowie nur eine Angleichung an das benachbarte Ausland bedeutet. Stattdessen bleibt der wahre Fachkräftemangel im Pflegebereich – eben einer nach pflegendem Personal, welches patienten- und praxisorientiert ausgebildet wird – ungelöst. Die in der Praxis erworbenen Fähigkeiten und Erfahrungen, kombiniert mit qualitativ guten Weiterbildungsangeboten sollen zwar belohnt werden, bergen aber ihre Qualität in sich. Diese Titelhascherei darf keinesfalls zu einer weiteren Hierarchisierung führen. Qualität und Erfahrung müssen immer noch ausserhalb der akademischen Titel positiv gewertet und gewürdigt werden können.