Das Bundesgesetz über den Klimaschutz (KIG) bedeutet im Klartext ein Verbot von fossilen Energieträgern. Das «Stromfresser-Gesetz» erlaubt Heizen mit Ausnahme von Holz- und Fernwärme praktisch nur noch mit Strom. Der Stromverbrauch und die Strompreise werden massiv steigen. Wohnen wird noch teurer. Strom ist heute schon teure Mangelware. Blackouts drohen.
Das extreme Klimaschutz-Gesetz (KIG) beschreibt einen Absenkpfad mit konkreten Verminderungszielen. Bis 2040 müssen die Treibhausgasemissionen, möglichst im Inland, gegenüber 1990 um 75 Prozent reduziert werden. Für Gebäude, Verkehr und Industrie gelten Zwischenziele. Hausbesitzer werden im Gebäudesektor mit den schärfsten Richtwerten aller Sektoren konfrontiert. Während für die Industrie bis 2040 eine Senkung um 50 Prozent gilt und für den Verkehr eine solche um 57 Prozent, muss der Sektor Gebäude die Emissionen um 82 Prozent senken. Ab 2050 dürfen Verkehr und Gebäude gar keine Treibhausgase mehr ausscheiden, für die Industrie gilt eine Reduktion um 90 Prozent. Für den Ersatz fossiler Heizungen und Sanierungen sowie für die Förderung zu Gunsten neuer Technologien sieht das Gesetz 3,2 Milliarden Franken an Finanzhilfen vor. Über 10 Jahre fliessen so zusätzlich 2 Milliarden Franken dem gut etablierten Gebäudeprogramm zu.
Enorme Investitionen
40 Prozent der 900’000 fossilen Heizungen in der Schweiz sind jünger als 10 Jahre, stehen also noch kaum in der Hälfte ihres Lebenszyklus. 80 Prozent der Hauseigentümer werden gezwungen, auf eine «optimierte Strom-Heizung» (Wärmepumpe) zu wechseln. Der Einsatz von Wärmepumpen ist nicht überall möglich und bedingt aus Effizienzgründen meist zusätzliche kostenintensive, wärmetechnische Ertüchtigungen wie Anpassung der Heizungsverteilung, Fensterersatz und isolationstechnische Optimierung der Gebäudehülle. Die Erstinvestition für die geforderten energetischen Massnahmen muss unmittelbar und vollumfänglich geleistet werden, auch wenn sich die Ausgaben über die Lebensdauer der Bauteile amortisieren lassen.
Risiko zu wenig Strom für uns alle
Der heutige Stromverbrauch von rund 60 TWh wird künftig auf gut 90 TWh prognostiziert. Aufgrund des steigenden Strombedarfs und der sukzessiven Stilllegung der schweizerischen Atomkraftwerke bis 2044 entsteht eine Produktionslücke von 37-47 TWh, die durch den Zubau neuer Anlagen aufgefüllt werden muss. Ob dies rein durch erneuerbare Energieträger gesichert und garantiert werden kann, ist mit dem KIG nicht beantwortet; das Risiko tragen letztlich wir als Strombezüger alle selber!
Wohnkosten steigen massiv
Auch Hauseigentümer, Stockwerkeigentümer und Mieter, die bereits mit erneuerbarer Energie heizen, müssen mit massiv teureren Strompreisen und Blackouts rechnen. Während so die Wohnkosten für alle steigen, sinkt gleichzeitig die Versorgungssicherheit. In Gebäuden, die heute mit Öl oder Gas beheizt werden, müssen auch jüngere Heizungsanlagen vorzeitig ersetzt werden. Das ist teuer und wirtschaftlich unsinnig. Ein schneller und unkomplizierter Heizungsersatz ist bereits heute aufgrund des Fachkräftemangels und langen Wartelisten bei den Förderbewilligungen nicht mehr möglich. Bei einem Heizungsausfall sind aufwändige und teure Provisorien nötig, um den Engpass zu überbrücken.
Unbezahlbar für Familien und ältere Menschen
Ältere Menschen und Familien mit kleinen und mittleren Einkommen werden unter den hohen Strompreisen und den aufgezwungenen Sanierungskosten leiden. Für Hauseigentümer von Gebäuden mit Baujahr 1990 und älter wird das Wohnen durch höhere Stromkosten und staatlich verordnete Gebäudesanierungen gleich doppelt teurer, was vor allem auch Senioren zum Zwangsverkauf ihres Eigenheims nötigen kann. Das Ansparen für Wohneigentum ist für viele junge Menschen und Familien nicht mehr möglich, das Eigenheim wird wohl für viele ein Traum bleiben – und für andere zum Albtraum werden. Das Bundesgesetz über den Klimaschutz wird das Wohnen für alle massiv verteuern und gefährdet überstürzt die Versorgungssicherheit zu Lasten unserer Gesellschaft.