Das Extrablatt hat dazu Hans-Ulrich Bigler, Direktor Schweizerischer Gewerbeverband sgv interviewt…
Das Extrablatt hat dazu Hans-Ulrich Bigler, Direktor Schweizerischer Gewerbeverband sgv interviewt:
Welche konkreten Folgen und Ansprüche könnten aus dem neuen Verfassungsartikel über die Familienpolitik abgeleitet werden? Ändert sich gegenüber heute überhaupt etwas?
Der neue Verfassungsartikel öffnet den linksgerichteten Sozialstaatausbauern Tür und Tor. Von ausgedehnten Vaterschaftsurlauben über exzessive Fördergelder bis hin zur familienexternen Rundumbetreuung der Kinder wird alles eingefordert werden.
Was sind die Folgen für kleinere und mittlere Unternehmen, wenn beispielsweise ein Vaterschaftsurlaub eingeführt würde oder bestimmte Arbeitszeitmodelle angeboten werden müssten?
Neue Zwangsferien verteuern die Arbeit und stressen die verbleibende Belegschaft. Die Konkurrenzfähigkeit der KMU leidet, die Grundlage unseres Wohlstands, von dem insbesondere auch unsere Familien profitieren, wird unterhöhlt.
Welche Kosten können durch die Umsetzung des Verfassungsartikels auf die öffentliche Hand und die Wirtschaft zukommen?
Die Kosten für die KMU und die Steuerzahler werden gewaltig sein. Hält sich die Schweiz an die Vorstellungen des UNO-Kinderhilfswerks, wird allein der Ausbau der ausserfamiliären Betreuung Mehrkosten von rund fünf Milliarden Franken auslösen.
Was tun die KMU heute, um Frauen in den Arbeitsprozess zu integrieren und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern?
Die KMU sind breit über die ganze Schweiz verteilt und ermöglichen so kurze Arbeitswege, was Zeit spart, Nerven schont und vieles erleichtert. Zudem sind viele KMU in der Lage, Teilzeitstellen und flexible Arbeitszeitmodelle anzubieten.
Sehen Sie in diesem Bereich in den nächsten Jahren weiteren Handlungsbedarf?
Wirtschaft und Gesellschaft machen bereits heute sehr viel für die Entlastung der Familien und für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, so dass ich keinen grossen Handlungsbedarf sehe. Wir sollten nicht vorbehaltlos alles dem Ausland abkupfern, wo es zwar umfassendere Betreuungsangebote geben mag, wo aber auch die Arbeitslosigkeit um ein Vielfaches höher und das Wohlstandsniveau deutlich tiefer ist.