Thomas Burgherr mit Vorarbeiter Martin Lieb.
Die Berufslehre darf gegenüber der Maturität und Fachhochschulen nicht vernachlässigt werden.
Praxisbezug und Integration seien in der beruflichen Aus- und Weiterbildung enorm wichtig, sagt der Holzbauunternehmer Thomas Burgherr. Er bildet im eigenen Betrieb Lehrlinge aus und wirkt als Dozent an der Fachhochschule für Holzwirtschaft in Biel. Bildung ist für den Aargauer SVP-Kantonalpräsidenten also täglich Brot…
Praxisbezug und Integration seien in der beruflichen Aus- und Weiterbildung enorm wichtig, sagt der Holzbauunternehmer Thomas Burgherr. Er bildet im eigenen Betrieb Lehrlinge aus und wirkt als Dozent an der Fachhochschule für Holzwirtschaft in Biel. Bildung ist für den Aargauer SVP-Kantonal-präsidenten also täglich Brot.
Seit 1866 betreibt die Familie Burgherr in Hintermoos im südlichen Teil des Kantons Aargau einen Holzbaubetrieb und Holzhandel. Noch heute erinnert der Firmenname Burgherr Moosersäge AG an die lange Tradition, die Thomas Burgherr in fünfter Generation weiterführt. Der Betrieb beschäftigt heute 17 Mitarbeitende, darunter gegenwärtig fünf Lehrlinge. Dank eines engagierten Betriebsleiters kann Thomas Burgherr seine politischen Aktivitäten als Grossrat und als Präsident der Kantonalpartei sowie als Dozent ausüben.
Praxisbezug wird geschätzt
«Mein Berufswunsch war eigentlich Lehrer», blickt der 50-jährige Unternehmer auf seine Primarschulzeit zurück. Doch er entschied sich später für den Beruf des Zimmermanns. Nach seiner Weiterbildung zum eidgenössisch diplomierten Zimmermeister reizte ihn dennoch die Lehrtätigkeit. Er stieg als nebenamtlicher Dozent ein. Diese Funktion übt Burgherr nun bereits seit 22 Jahren an der Techniker- und Fachhochschule für die Holzwirtschaft in Biel aus.
«Ich vermittle sehr gerne Wissen», erklärt der erfahrene Berufsmann und Unternehmer. Er gibt seine Kenntnisse und praktischen Erfahrungen in den Gebieten Kalkulation und Unternehmensführung an junge Berufsleute weiter. «Sie schätzen den Praxisbezug enorm, den ich einbringen kann», stellt Burgherr fest. Manchmal werde er geradezu mit Fragen bombardiert, «doch ich liebe meine Aufgabe, und das hält mich selber jung».
Junge Leute fördern
In seiner Funktion als Mitglied verschiedener Schulkommissionen hat sich Burgherr immer dafür eingesetzt, dass die Berufslehre gegenüber der Maturität und Fachhochschulen nicht benachteiligt wird. «Das duale Berufsbildungssystem müssen wir stärken, es hat unser Gewerbe und unsere Industrie stark gemacht.» Im Vordergrund solle eine praxisgerechte Ausrichtung stehen, die dem Lernenden den wirklichen Berufsalltag vermittelt, erklärt der Unternehmer. «Ich erwarte von den Lehrlingen eine leistungsorientierte Arbeitshaltung. Diese soll durch die Vorgesetzten auch vorgelebt werden».
Diese Prinzipien setzt Burgherr auch im eigenen Betrieb um: «Es gehört bei uns zur Tradition, dass wir immer viele Lehrlinge ausbilden. Eine gute Ausbildung stellen wir sicher, indem wir die Lehrlinge in die Arbeitsgruppen integrieren und so praxisnah, aber auch stufengerecht ins Metier einführen», sagt Burgherr. Zu viel theoretischer Unterricht sei nicht nötig, vielmehr könnten die jungen Leute gleich von Anfang an mitarbeiten. Wichtig sei dabei, dass der Vorarbeiter oder Gruppenleiter dem Lehrling ein Vorbild sein und die Freude am Beruf wecken könne.
Traditionsreiche Firma erneuert sich
Die 147-jährige Firmengeschichte der Burgherr Moosersäge AG ist von Tradition und Kontinuität geprägt. Die Zahl der Arbeitsplätze konnte in den vergangenen 100 Jahren immer stabil gehalten werden, selbst in Krisenzeiten. Bis heute wird das Rundholz für den klassischen Holzbaubetrieb ausschliesslich aus den umliegenden Gemeinden bezogen.
«Das garantiert kurze Transportwege für den ökologischen, hochwertigen Baustoff», erklärt Thomas Burgherr, der seit 1997 das elterliche Geschäft führt.
Ausgeführt werden vor allem Arbeiten im Bereich von Tragkonstruktionen, Neu- und Umbauten, Sanierungen, Innenausbau, Dämmungen und im Treppenbau. Mit der Einstellung der eigenen Sägerei per Ende 2009 hat das Unternehmen Platz gewonnen für eine wichtige Investition: den Bau einer neuen Produktionshalle. Sie schafft die nötigen betriebsinternen Kapazitäten für die Vorfertigung von Bauelementen, die im Häuserbau eingesetzt werden.
Unternehmer in die Politik
Zusätzlich zu seinen Aufgaben in Beruf, Geschäft und Familie will sich
Thomas Burgherr bewusst auf politischer Ebene einbringen.
«Es braucht den Unternehmer in
der Politik», ist seine Motivation.
Seine wichtigsten Engagements:
- 1992 bis 2000: Vizegemeindeammann in Wiliberg
- Seit 1997: Grossrat Kanton AG
- 1997 bis 2005: Kommission Bildung, Kultur und Sport, Kommission Fachhochschule
- 2005 bis 2009: Kommissionspräsident Geschäftsprüfungskommission
- Seit 2012: Präsident der SVP Aargau