«Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn der letzte Dollar weg ist.»

Extrablatt Extrablatt November 2012

Monika Knill, Regierungsrätin für Bildung und Kultur, Alterswilen (TG)

Die umfassende ­Bildung als Ganzes entscheidet mass­geblich, wie wir ­unser Leben bestreiten und ­gestalten können.
Mit Geld lassen sich ­umgekehrt ­persönliche ­Bildung oder einzelne Grundfertigkeiten nicht kaufen…

«Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn der letzte Dollar weg ist.»
Mark Twain

Die umfassende ­Bildung als Ganzes entscheidet mass­geblich, wie wir ­unser Leben bestreiten und ­gestalten können.
Mit Geld lassen sich ­umgekehrt ­persönliche ­Bildung oder einzelne Grundfertigkeiten nicht kaufen. Also tun wir gut daran, uns zu bilden.

Die Problematik eines zunehmenden Mangels an interessierten und geeigneten Jugendlichen in gewissen Berufsfeldern manifestiert sich oft darin, dass in relativ pauschalierten Äusserungen auf die teilweise fehlenden Grundfertigkeiten und ungenügenden sozialen Kompetenzen unserer Schülerinnen und Schüler hingewiesen wird. Die gesellschaftlichen, technischen und wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten 20 Jahre haben ihre Spuren hinterlassen.

Neue Medien verändern
Wir entwickeln uns zu einer 24-Stunden-Gesellschaft in ständiger Informations- und Kommunikationsbereitschaft (Stichwort «Social media»). Die traditionellen Zugehörigkeiten zur Familie, zu Vereinen und zur Nachbarschaft werden durch eine orts- und altersunabhängige virtuelle Gemeinschaft überlagert, beziehungsweise im Extremfall gar ersetzt. Die familiäre Situation und die Erziehung sind aber weiterhin wichtige und massgebliche Erfolgsfaktoren, auch für die berufliche Entwicklung eines Jugendlichen.
Diese Veränderungen sind kein Phänomen der Jugend, sondern der Gesellschaft als Ganzes.

«Chlüttere» und haushalten bleiben wichtig
Wer hat nun welche Verantwortung hinsichtlich der Aneignung von Grund­fertigkeiten und der Persönlichkeitsbildung unserer Kinder zu tragen? Grundsätzlich die Eltern, ergänzt durch die Schule. Kinder, welche zu Hause oder bei Dritten handwerken, «chlüttere», kochen und haushalten dürfen (oder müssen), gehören wohl bald zur Minderheit.
Sind wir uns bewusst, dass ein Volksschüler umgerechnet nur etwa 23 Stunden pro Woche unterrichtet wird? Somit verbleiben pro Woche über 140 Stunden ausserhalb der Schule. Es ist nur schon von den Zeitgefässen her betrachtet eine Illusion, die Schule für die ganzheitliche Bildung unserer Kinder verantwortlich zu machen. Ziehen wir noch die Schlafzeiten ab, so verbleiben immer noch rund 90 kostbare Stunden, welche in der Verantwortung der Eltern liegen.

Schule kann nicht alles
In der Volksschule werden neben einer breiten Allgemeinbildung auch verschiedenste Grundfertigkeiten angeeignet oder ergänzt. Der Handarbeits- und Werkunterricht sowie der Bereich der Hauswirtschaft gehen aber über das blosse Erlernen von so-genannten Grundfertigkeiten hinaus. Die einzelnen Schritte hinsichtlich Planung, Vorbereitung und Durchführung eines Werkauftrages erfordern und verbinden elementare Kompetenzen.
Die Problematik, dass die Schule für verschiedene Defizite von Schülerinnen und Schülern «einspringen» muss – so auch hinsichtlich der Erziehung und des Erwerbs von Grundfertigkeiten -, macht den Bildungsauftrag nicht einfacher.

Die Schule muss sich diesen Ungleichheiten annehmen. Die begrenzt vorhandenen Ressourcen erlauben jedoch kein Wunschkonzert und erfordern eine klare Prioritätensetzung bezüglich der Übernahme zusätzlicher Aufgaben durch die Schule.

Monika Knill, Regierungsrätin für Bildung und Kultur, Alterswilen (TG)

Beiträge
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Extrablatt
29.11.2012
Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten und Zugriffe auf unsere Webseite analysieren zu können. Ausserdem geben wir Informationen zur Nutzung unserer Webseite an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter.Details ansehen Details ansehen
Ich bin einverstanden